Karben. Unter neuer Führung zieht das Mütterzentrum Karben (Müze) aus dem baufälligen Fachwerkhaus in Okarben im Herbst nach Burg-Gräfenrode. Das gibt die im April bei der jüngsten Mitgliederversammlung einstimmig zur neuen ersten Vorsitzenden gewählte Gabriele Ratazzi-Stoll bekannt. Vorgängerin Stefanie Bartmann stand aus beruflichen Gründen für den Posten nicht mehr zur Verfügung. Damit steht auch die neue Bestimmung für die bisher vom städtischen Kindergarten in Burg-Gräfenrode genutzten Stockwerke fest. Die Kita schließt im Juli ihre Pforten. Mit ihren Vorstandsmitstreiterinnen und Stadtrat Jochen Schmitt (SPD) besuchte Ratazzi-Stoll die neuen Räume der alten Schule in der Berliner Straße 12.
„Nach langer Ungewissheit sind wir nun heilfroh, dass uns die Stadt dieses tolle Angebot gemacht hat“, erklärt die 48-jährige Vorsitzende. Sie wird von dem ebenfalls neu ins Amt gewählten Team aus Angela Scholz als Vizevorsitzende, Kerstin Schmahljohann als erste und Gaby Hombrecher als zweite Kassenfrau sowie Ramona Hecker als Sprecherin unterstützt.
Das 20 Jahre alte Mütterzentrum ist seit 1993 in Okarben ansässig. Der Umzug wird nun aber notwendig, weil das unter Denkmalschutz stehende Okärber Gebäude stark sanierungsbedürftig ist. Gleichzeitig strich die Stadt die 100 000 Euro, die sie bislang für die Sanierung eingeplant hat, und will das Haus lieber verkaufen. Doch bevor es ans Kistenpacken gehen kann, stehen noch finanzielle Vorbereitungen für den Umzug an. Schmitt erläutert: „Das Parlament muss bei der nächsten Sitzung im Juni noch die rund 30 000 Euro für die Umbauarbeiten abnicken.“ Entschieden hingegen sei, dass Miete und Nebenkosten weiterhin aus dem Stadtsäckel bezahlt werden. So freut sich der SPD-Politiker einerseits über das Einsparen von Kosten, andererseits über die Bestandssicherung des Mütterzentrums, das er als „eine wichtige Institution im Gemeindeleben“ betrachtet.
Wo sich heute im ersten Stock noch Bücher der im Erdgeschoss ansässigen Bücherei stapeln, werden künftig ein Kurs-Raum – für die Seminarangebote rund um den PC – und ein Büro für die 116 Mitglieder des gemeinnützigen Vereins Anlaufstelle sein. Dafür muss zum Beispiel eine Trennwand her. Anders hingegen im oberen Stockwerk, dem bisherigen Gruppenraum, in dem ab Herbst neben dem Mini-Kindergarten eine Küche für die umfangreichen Kochkurse des Müze einzieht. Dort müssen einige der dünnen Wände weichen.
„Was unsere Zukunft hier im Roggau angeht, sind wir bereits jetzt voller Ideen“, sprudelt es aus Ratazzi-Stoll heraus. „Wir wollen künftig neben dem Minikindergarten das Angebot für die Minis weiter ausbauen.“ Zudem schwebe dem neuen Team eine Zusammenarbeit mit der im Erdgeschoss residierenden Bücherei vor. Hierzu gebe es bereits Gespräche sowie über die Integration von Senioren in der Arbeit mit den Kindern. „Aber jetzt ziehen wir erst einmal um“, betont Pressesprecherin Hecker.