Karben. „Rund um Karben betreuen wir mehr als 20 städtische Grundstücke, die vor 25 Jahren als Biotopverbund angelegt wurden“, erläutert Ulrike Loos vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Ortsverband Karben/Niddatal. Dazu zählt auch die Streuobstwiese am Pfaffenloch, die am Samstag von Eltern, Betreuern und Kindern aus der BUND-Kindergruppe von Wildwuchs befreit wurde.
Sie entfernten etwa Himbeeren, die sich selbst gepflanzt haben. Dies sei nötig, um den typischen Charakter einer Streuobstwiese zu erhalten, erklärt Loos. Dazu zähle niedriger Bewuchs am Boden sowie hochstämmige Obstbäume. Nur wenn diese Bedingungen gegeben seien, fänden die typischen Bewohner von Streuobstwiesen, wie etwa Steinkäuze, geeignete Lebensbedingungen vor. Als die Gruppe an der am Waldrand gelegenen Wiese ankommt, fliegen zwei Rebhühner aufgeschreckt davon.
Neben Apfelbäumen wachsen auf der Wiese am Pfaffenloch auch Speierling sowie ein Walnussbaum. Die Obsternte von den Streuobstwiesen wird beim Kelterfest verkauft. Zudem hat die Gruppe den Zaun samt Pfosten entfernt, der vor einiger Zeit angelegt wurde, damit die Wiese nicht von Fahrzeugen befahren werden konnte, wie anfangs geschehen, sagt Loos. Der Zaun war ohnehin an manchen Stellen kaputt, zudem hätten die Bäume nun schon eine ausreichende Größe erreicht, sagt Loos.
Während die größeren Jungs wie Paul (11) und Michael (12) ihre Kräfte beim Herausziehen der Pfosten aus dem Boden sowie beim Hantieren mit der Astschere messen, schneidet Maja (10) mit viel Ausdauer den Wildwuchs zurück. Sie ist seit drei Jahren in der Kindergruppe dabei, und wie Tom (11) und Markus (10) gefällt ihr gut, „dass wir draußen sind“. „Ich bin gerne im Wald“, erzählt auch Emma (9), die dort oft schon früher mit ihrem Vater gewesen ist.
In der Kindergruppe, die sich an jedem zweiten und vierten Samstag im Monat trifft, sind Plätze frei. Unter fachkundiger Leitung von Umweltpädagogen erkunden die Kinder ab sechs Jahren die heimische Fauna und Flora. „Wir möchten erreichen, dass die Kinder das, was sie auf diese Weise kennengelernt haben, später einmal schützen werden“, erläutert Sylvia Neitzel. Derzeit führt die Gruppe ein Umwelt-Tagebuch. Darin halten die Naturfreunde Veränderungen fest, die sich im Wandel der Jahreszeiten ergeben. (kre)