Bad Vilbel. Für den Bau der Europäischen Schule in Dortelweil wurden im Stadtparlament kürzlich die planungsrechtlichen Weichen gestellt. Von 2011 an soll bereits unterrichtet werden. Sowohl der Bauausschuss als auch der Dortelweiler Ortsbeirat haben einstimmige Beschlüsse für die Änderung des Bebauungsplanes „Auf der Scheer“ gefasst. Dort, wo einst ein Hochregallager des Arzneiherstellers Stada entstehen sollte, sollen in absehbarer Zeit Kinder die Europäische Schule besuchen können. „Diese Lösung ist uns Dortelweilern lieber“, sagte Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) und erntete Zustimmung von allen Fraktionen.
Bisher ist das 40 000 Quadratmeter große Grundstück am nördlichen Ortsrand noch Gewerbegebiet. Dies muss geändert werden, damit dort die Schule mit Schulsportanlagen, Grundschule, Kindergarten und Gymnasium, das als erstes seinen Betrieb aufnehmen soll, entstehen kann. Alles spricht dafür, dass das Stadtparlament am Dienstag entsprechend beschließen wird. Obwohl die Bebauungsplanänderung im vereinfachten Verfahren – also ohne vorgezogene Bürgerbeteiligung – vollzogen werden kann, wird die Stadt für Mittwoch, 10. März, zu einer öffentlichen Bürger-Informationsveranstaltung einladen.
Wie schon Manfred Lanz (CDU) im Bauausschuss, so zeigte sich auch Gerhard Jehner im Bürgergespräch des Ortsbeirates besorgt um den landwirtschaftlichen Weg am Rand des Plangebietes. Er sei eigens dafür angelegt worden, dass die Landwirte mit ihren schweren Maschinen auf dem Feldweg das Baugebiet Lupinenweg umfahren könnten, ohne die Nordspange zu benutzen. Zudem müsse sicher gestellt werden, dass es zu keinen gegenseitigen Behinderungen des landwirtschaftlichen und Schulverkehrs komme, falls die Zufahrt zum Schulgelände – wie für das Hochregallager geplant – direkt am Abzweig des landwirtschaftlichen Weges von der K 10 bestehen bleibe. Bauamtsleiter Erik Schächer und Ortsvorsteher Anders versicherten, es werde zu keinen Beeinträchtigungen des landwirtschaftlichen Verkehrs kommen. Da jeder Abzweig von einer Straße im Außenbereich durch das Amt für Straßen- und Verkehrswesen genehmigt werden müsse, plädierte Schächer dafür, die Zufahrt an der bisherigen Stelle „drin zu lassen, bis die endgültige Zufahrtssituation geklärt ist“. Diese soll laut Anders so aussehen, dass von der K 10 in der Mitte des Grundstücks die Hauptzufahrt zum Schulgelände angelegt wird. Darüber hinaus soll an der Theodor-Heuss-Straße eine Haltemöglichkeit zum Bringen und Abholen der Schüler in der Form einer Hotelvorfahrt entstehen. „Kiss and fly“ heiße so etwas im Neu-Fachdeutsch: „Abschiedsküsschen und weg“. Aus dem Ortsbeirat wurde an Anders und Stadtrat Jörg Frank (CDU) der Wunsch herangetragen, umfassende Informationen über die Europäische Schule und das Bauvorhaben zu erhalten.(bep)
Bürgerinformationsveranstaltung am Mittwoch, 10. März, um 18 Uhr im Kultur- und Sportforum, Dortelweil Platz 1.