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Umfrage zum Müll

Soll die Müllgebühr in Karben weiter übers Gewicht berechnet werden? Noch bis zum 31. März können die Karbener in einer Online-Umfrage dazu ihre Meinung äußern. Foto: Niehoff
Soll die Müllgebühr in Karben weiter übers Gewicht berechnet werden? Noch bis zum 31. März können die Karbener in einer Online-Umfrage dazu ihre Meinung äußern. Foto: Niehoff

Karben. »Übervolle öffentliche Mülltonnen oder sogar neben ihnen abgestellter Müll sieht nicht nur unschön aus, sondern er kostet die Stadt und damit die Bürger sehr viel Geld. Denn dieser Müll muss von der Stadt gesondert eingesammelt und entsorgt werden«, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Die zunehmende illegale Müllentsorgung in seiner Stadt ärgert den Rathauschef.
Als Grund für dieses Verhalten einiger wenige Mitbürger hat er falsch verstandenes Sparverhalten ausgemacht. Aktuell zahlen Karbenerinnen und Karbener für ihre Mülltonnen eine Grundgebühr. Darauf aufbauend wird der Abfall beim Abholen gewogen und je Kilogramm eine weitere gewichtsabhängige Gebühr verlangt. Der Vorteil dieses Wiegesystems. Wer wenig Müll »produziert«, kann dadurch Geld sparen. Das Wiegesystem biete Anreiz Müll zu vermeiden und nachhaltiger zu leben. So die Theorie.
»Genau dieses System verleitet aber auch so manchen Zeitgenossen, seinen Müll vermeintlich kostengünstiger in öffentlichen Papierkörben oder in der freien Natur zu entsorgen«, so Rahn. Über den Preis zum Müllvermeiden und nachhaltiger Leben anzureizen, funktioniere nur, wenn sich alle daran halten.
Das Wiegesystem hat außer der Versuchung, seien Müll illegal zu entsorgen, noch einen Nachteil, denn es verursacht zusätzliche Kosten durch die Waage an den Müllfahrzeugen. Dafür müssen besondere Müllautos eingesetzt werden. Das Wiegen verlangsame das Abholen. »Auch wenn das Wiegen der einzelnen Mülltonnen vor deren Entladung immer nur wenige Sekunden in Anspruch nimmt, so addiert sich diese Sekunden am Ende des Tages doch zu einer erheblichen Zeitspanne«, rechnet Rahn vor.
Ohne das Wiegen könnten Prozesse also vereinfacht, beschleunigt und somit günstiger werden. Die Alternative ist die Einführung einer einheitlichen, gewichtsunabhängigen Gebühr am Ende eines jeden Jahres. Aber auch diese Art der Müllentsorgung hat ihre Nachteile: Die Mülltonnen werden deutlich voller, weil sich keiner mehr so richtige Gedanken wegen der Kosten machen würde.
Weil das Thema Müllentsorgung in diesen Wochen in Karben neu entschieden werden muss – der Vertrag mit dem derzeitigen Müllentsorger läuft zum Ende des Jahres aus und muss neu abgeschlossen werden – wird nun darüber nachgedacht, welcher Weg zukünftig eingeschlagen werden soll.
Beteiligung bis
zum 31. März möglich

Da die Müllentsorgung ein Thema ist, das zumeist recht emotional diskutiert werde, setzt die Stadt auf Beteiligung. Auf der städtischen Homepage ist eine Umfrage zur Müllentsorgung eingestellt. Auf diese Weise hätte jeder Teilnehmende die Chance sich an der Debatte zu beteiligen.
Die Umfrage wird online auf der Homepage www.karben.de/Umfrage-Muellentsorgung angeboten. Noch bis zum 31. März ist die Teilnahme möglich. Danach werden die Wünsche und Anregungen in der Stadtverordnetenversammlung beraten und möglicherweise dann auch bei entsprechenden Mehrheiten in das neue Abfallkonzept einfließen. Von Jürgen W. Niehoff