Bad Vilbel. Das Ausstellen von Spendenschecks sei „einer der Höhepunkte in meinem Berufsleben“, bekannte Jürgen Steffan, der als Finanz-Vorstand von „Wüstenrot & Württembergische“ sonst eher auf das Sparen achten muss.
In Anspielung an die „Erbsenlesungen“ des Kunstvereins meinte er selbstironisch, er zähle von Berufs wegen eher zu den „Erbsenzählern“. „Als Vertreter einer Bausparkasse ist mir der Verwendungszweck Renovierung natürlich besonders sympathisch“, sagte Steffan. Deshalb sei es ihm leicht gefallen, „über unser finanzielles Engagement im hiesigen Verein zur Sport- und Kulturförderung hinaus Unterstützung zu leisten“.
Das sei auch ein Bekenntnis zum Standort Bad Vilbel, betonte er. Doch beim Besuch im noch immer provisorischen Ambiente der Kunstschule konnte Steffan sogleich sehen, wo die 2000-Euro-Spende bereits verbaut wurde. Damit konnte das Treppenhaus verputzt und neu gestrichen werden. Das verbindet das schon früher vom Kunstverein genutzte Erdgeschoss des ehemaligen Schwesternwohnheimes mit den neu hinzugekommenen beiden oberen Stockwerken.
Wirtschaft und Kultur
Rüdiger Wiechers, Gründungsvorstand des Wüstenrot-Vorgängers Dresdner Bauspar und Bad Vilbeler Wirtschaftsstadtrat, ist mit seiner Frau Maria bereits in der Kunstschule aktiv. Mit den 3000 Euro seiner Stiftung wurde das Erdgeschoss renoviert. Wiechers appellierte bei der Spendenübergabe: „Eine Stadt lebt von Wirtschaft und Kultur – wenn man das eine weglässt, wird’s zu schlicht.“ Wichtig sei es, bereits bei Kindern das Kunstinteresse zu wecken, ihnen damit „einen Sinn beizubringen“.
In der Kunstschule standen umfangreiche Umbauten an. Um die kleinen Schwesternzimmer nutzen zu können, mussten mehrere Zwischenwände entfernt werden. Die einzelnen Nutzer ziehen peu à peu ein. Die Druckwerkstatt hat ihren Raum schon bezogen, die Artothek, der Kunstwerke-Verleih und Büros sollen folgen. Auch eine Brandtreppe fehlt noch.