Bad Vilbel/Kaben/Wetterau. Der Flug zweier Kampfjets der Bundeswehr hat in der vorigen Woche am Donnerstag gegen 9 Uhr viele Fensterscheiben in der Region klirren lassen. Die donnernden Geräusche der Flugzeuge, die mit Überschallgeschwindigkeit unterwegs waren, ließen zahlreiche Anwohner in den Kreis Wetterau, Lahn-Dill und Gießen zum Telefon greifen. Sie berichteten von mehreren lauten Knallen.
Die Polizei konnte kurze Zeit später Entwarnung geben: Die Luftwaffen-Jets waren in Bayern aufgestiegen, nachdem der Funkkontakt zu einer Passagiermaschine abgebrochen war. Angesichts der Dringlichkeit flogen sie schneller als sonst auf Trainingsflügen und durchbrachen die Schallgrenze.
„Da Passagiermaschinen normalerweise mit Geschwindigkeiten von 850 bis 900 Kilometern pro Stunde fliegen, müssen wir schon über 1000 Kilometern pro Stunde fliegen, also Überschall, um sie im deutschen Luftraum einzuholen“, erklärte zuletzt ein Jet-Pilot der Bad Vilbeler Neuen Presse. Da die Flugzeuge nach Angaben eines Luftwaffensprechers den Überschallknall „über die ganze Flugstrecke quasi vor sich her schieben“, war dieser bis in die Wetterau zu hören.
Bereits kurze Zeit später sei das Flugzeug, das auf dem Weg von Rumänien nach Brüssel war, allerdings wieder via Funk erreicht worden. „Eine gute Viertelstunde nach dem Start der Eurofighter bestand wieder Kontakt zu dieser zivilen Maschine. Der Pilot hat also seinen Fehler bemerkt und die richtige Frequenz eingestellt“, so der Sprecher.
Dass Funkkontakte von Flugzeugen zum Boden abreißen, kommt in Deutschland jährlich 15 bis 20 Mal vor. Dass ein Notfall vorliegt, ist die Ausnahme. (zlp)