Zu einem Informationsabend über die Freihandelsabkommen TTIP und CETA laden die Naturfreunde Bad Vilbel für Montag, 31. Oktober, 20 Uhr ins Haus der Begegnung, Marktplatz 2, ein. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Bad Vilbel. Zum Einstieg wird Alwin Boekhoff vom Vorstand der IG Metall einen allgemeinen Überblick und den aktuellen Stand der Verhandlungen zu TTIP und CETA geben. Er wird die Positionen der Befürworter ebenso darstellen wie die Gefahren, die aus Sicht der Kritiker dagegen vorgebracht werden.
Unter anderem wolle Alwin Boekhoff intensiv erläutern, welche Bedeutung und Auswirkungen die Freihandelsabkommen für die Region haben – für Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen, Handwerk, Landwirtschaft, Mittelstand, Umwelt und Verbraucher. Nach seiner Meinung würden viele Wetterauer landwirtschaftliche Betriebe und Biobauern beim Abschluss TTIP „um ihre Existenzgrundlage kämpfen müssen. Wie sollten sie marktwirtschaftlich mithalten können, wenn die große amerikanische Agrarindustrie mit ihren ’billigen’ Massenprodukten den deutschen Markt von Weizen bis hin zum Fleisch überschwemmt. Hinzu kommt, dass die Biobauer ihre fortschreitende Position im deutschen Markt mit ’chemiefreien und fairen Produkten’ einbüßen würden.“
Auch der handwerkliche Mittelstand unserer Region sei betroffen. Bei öffentlichen Aufträgen, die zum gewissen Anteil europaweit ausgeschrieben werden müssen, sei es für die Handwerksbetriebe (Elektro, Heizung/Sanitär, IT und Computertechnik usw.) schwer genug sich durchzusetzen. Mit TTIP würden auch noch die internationale Konzerne sich um diese Ausschreibungen bemühen und die Preise auf Kosten der Qualität drücken. Da die Zollgebühren bei Einführung von TTIP u.a. wegfallen würden, gelte das Gleiche für Dienstleister und Zulieferer der Auto-Industrie und anderer Großunternehmen. (hir)