Karben. In der St. Bardo Kirche Petterweil gehörte der Totensonntag ganz dem Gedenken an die letzten Dinge. Mit einem ganz besonderen Konzert schloss die Gemeinde das Kirchenjahr ab. „Zum Tanze reiht euch ein“, war das Programm des Oberhessischen Vocalensembles betitelt, das musikalisch tröstete und zugleich warnte.
Trost verströmte die „Missa pro defunctis“ von Giovanni da Palestrina, die von zwei Flötenfantasien unterbrochen wurde. Zum letzten Tanz forderte unerbittlich der Tod auf in dem Chorwerk von Hugo Distler. Die Solistin und Preisträgerin von „Jugend musiziert“, Kathrin Härtel, beeindruckte mit dem Spiel auf der Blockflöte, den tänzerisch-verspielten Miniaturen in g-moll aus der Feder von Georg Philipp Telemann. Sie wiesen schon auf den zweiten Teil des musikalischen Programms hin, nämlich den Totentanz für Chor, Flöte und Sprechrollen. Distler hat 1934 dieses Chorwerk verfasst in Erinnerung an Zerstörung, Krieg und Tod und wie eine Warnung an das, was noch kommen sollte.
Dem Oberhessischen Vocalensemble unter der Leitung von Clemens Mohr gelang ein berührendes, beeindruckendes Konzert, das die Schönheit der Totenmesse von Palestrina ebenso zur Geltung brachte wie den archaisch anmutenden Totentanz. Wunderbar vielstimmig erklangen die Stimmen des Chores. Mit viel Beifall verabschiedeten die Zuhörer den Frankfurter Kammerchor, der mehrfach preisgekrönt wurde. (ado)