Karben. Bis zum Groß-Karbener Dorffest im Juli ist noch viel im Ortsteil zu tun. Der Ortsbeirat hat in seiner jüngsten Sitzung über Verschönerungen von Anlagen und Plätzen gesprochen. Und: Die Bürger sollen abstimmen, wie der stillgelegte »Kreuzgass-Brunnen« umgestaltet wird.
Das Dorffest in Groß-Karben wirft schon jetzt seine Schatten voraus. Geplant ist das wahrscheinliche Jahreshighlight am zweiten Wochenende im Juli. Dann soll alles wieder so sein, wie es in den Jahren vor Corona war.
Dass es bis dahin rund um das Fest noch einiges zu tun gibt, zeigte die öffentliche Sitzung des Ortsbeirates Groß-Karben am Dienstagabend der Vorwoche im Bürgerzentrum. Ortsvorsteher Martin Menn (SPD) informierte die Anwesenden zunächst über den aktuellen Stand der Planungen. »Der Bereich in der Ortsmitte wird für den Verkehr von Freitagnachmittag bis Montagmittag gesperrt, damit wir auf der Heldenberger Straße ausgiebig feiern können«, gab er bekannt.
»Einladungen an örtliche Vereine und Institutionen wurden bereits verschickt. Sie sollen zusammen mit den Feiernden zwei Tage lang die Straße mit Leben füllen.« Eine Kernfrage musste nach dieser Ankündigung natürlich erörtert werden: Was passiert bis zum Dorffest mit dem stillgelegten Brunnen an der »Kreuzgass« (Kreuzung Bahnhofstraße/Parkstraße/Burg-Gräfenröder Straße/Heldenberger Straße)? Immerhin stellt der seit Jahren funktionslose und durch einen Unfall zerstörte Brunnen am Eis-Café »Monti« ein elementares Objekt im Groß-Karbener Ortsgefüge dar.
Als Erstes erteilte Menn dem Neubau des Brunnens eine Absage. Es werde ihn in seiner alten Form nicht mehr geben. Die Gesamtkosten von rund 230 000 Euro seien einfach zu hoch. Statt eines Neubaus stellte Stadträtin Sabine Helwig (CDU) vom Magistrat mehrere Ideenentwürfe vor. Nach verschiedenen Meinungsäußerungen aus dem Publikum und seitens des Ortsbeirates kamen von vier Ideen zwei in die engere Wahl: Eine Baumpflanzung mit Sitzgelegenheiten und ein Brunnen, aus dem getrunken werden kann. In jedem Fall soll ein schattenspendender Platz entstehen. Hans-Jürgen Kuhl brachte als weitere Möglichkeit eine Pergola ins Gespräch, unter deren Bewuchs sich die Menschen auch bei Hitze aufhalten könnten.
Das Gremium verständigte sich schließlich darauf, Bürger mittels einer Online-Abstimmung über die Neugestaltung entscheiden zu lassen. Die Modalitäten hierfür sollen zeitnah geklärt und publik gemacht werden. Weiter diskutiert wird danach nicht mehr. »Wenn die Entscheidung gefallen ist, wird es so umgesetzt«, ist sich der Ortsbeirat einig.
Graffiti und Pflanzen verschönern Beton
Bis zum Dorffest im Juli könnte auch die serpentinenartige Rampe zum Spielplatz Am Sonnenberg und ins dortige Wohngebiet fertiggestellt sein. Sicher ist das allerdings nicht. Ein Gestaltungskonzept liegt vor: Demnach möchte ein Graffiti-Künstler den derzeit noch wenig ansehnlichen Betonklotz mit bunten Farben verschönern. Von oben bis unten wird er die vier Jahreszeiten aufsprayen, die von Kugeln, im Stile einer Murmelbahn, passiert werden. Der Aufgang erhält zur Begrünung außerdem Gras- und Blumenanpflanzungen. Dieses Konzept wurde von allen Anwesenden für gut befunden und vom Ortsbeirat abgesegnet. Für die schon länger geplanten Pflanzenkübel in der Bahnhofstraße fordert die Stadt jetzt Patenschaften. Das heißt: Es wird die Straßenbegrünung nur geben, wenn sich die Anwohner selbst darum kümmern.
In Petterweil funktioniere das ziemlich gut, merkte Sabine Helwig an. Ortsbeiratsmitglied Markus Dreßler (Grüne) wird sich der Patensuche annehmen und ruft direkt zum Mitmachen auf. Projektiert sind Bepflanzungen auf der Sperrfläche vor dem Berlin-Döner, in der Heldenberger Straße vor dem Spielzeugladen und in der Bahnhofstraße 41. Weitere Neuigkeiten gab es unter anderem vom Magistrat. Nur 27 Prozent aller Groß-Karbener Haushalte interessieren sich für die Glasfaserverkabelung von Y-Play. Damit sei Groß-Karben das Schlusslicht in der Stadt, sagte Helwig.
»Demnächst wird es eine Lkw-Verkehrsmessung im Ortskern geben«, kündigte Stadträtin Helwig außerdem an. »Dem Magistrat ist an der Durchsetzung des gültigen Lkw-Fahrverbots gelegen.«
Von Jürgen Schenk