Gronauer Kerbeburschen starteten eine Aktion für einen guten Zweck
Bad Vilbel. Die Gronauer Kerbeburschen haben trotz schwieriger Pandemielage mit viel Kreativität einige Aktionen im Stadtteil veranstaltet. Cocktaillieferungen Anfang des Jahres, eine Kerb unter Auflagen im Sommer und nun einen mobilben Glühweinstand zur Weihnachtszeit. Und damit nicht genug: Mehrere Tausend Euro für den guten Zweck sind so zusammengekommen.
Laute dröhnt Weihnachtsmusik aus einem Hof mitten im Stadtteil Gronau. Der Nieselregen am Samstagabend hält die Kerbeburschen nicht davon ab, die beiden Traktoren zu bestücken. Die Dieselaggregate werden angeworfen und der Glühwein läuft bereits. Alle machen sich bereit für den Start. »Wir haben da mittlerweile Erfahrung, denn wir machen hin und wieder Biertraktor-Aktionen«, erzählt Janis Ahäuser. Bier, 300 Liter Glühwein, Kinderpunsch, heißen Äppler und Schokolade haben die Kerbeburschen auf die beiden Traktoren geladen.
»Den Glühwein hat Rapp’s gespendet. Da sind wir sehr dankbar, denn 300 Liter sind wirklich nicht wenig«, betont Kerbebursch Lukas Worel. 20 Weihnachtsmann-Kostüme kommen von der Firma Cepewa aus Karben, Weihnachtsdekoration für die Traktoren von der Wehr Gronau. »Wir haben uns diese Woche besprochen und überlegt, was wir mit dem Geld machen. Wir haben uns dafür entschieden, den gesamten Gewinn zu spenden«, sagt Worel.
Für Hospiz-Verein
Der Gronauer Weihnachtsmarkt findet coronabedingt in diesem Jahr nicht statt, normalerweise fließt dessen Erlös an Hilfsorganisationen und Vereine. »Den Ausfall können wir in diesem Jahr hoffentlich etwas auffangen. Wir spenden je 50 Prozent an den Förderverein Hospiz Wetterau und Stützende Hände in Frankfurt.«
Neben dem finanziellen Aspekt können die Kerbeburschen mit den beiden Glühweintraktoren aber auch ihr turbulentes Jahr gemeinsam abschließen. Ein Verein, der auf Feierei spezialisiert ist, leidet durch die Pandemie natürlich besonders, doch ist es den Jungs aus Gronau gelungen, einige Aktionen zu erdenken und auch durchzuziehen. Im Frühjahr hatten die Gronauer Cocktails geliefert, und die Nachfrage war gigantisch. Auch damals spendeten die Kerbeburschen ihren gesamten Gewinn von großartigen 3100 Euro an zwei Hilfsorganisationen.
Im Spätsommer gelang es den Kerbeburschen ihre Kerb zu veranstalten. Mit nur 500 Gästen und unter freiem Himmel. Ein enormes Risiko im verregneten Sommer, doch hat sich der Aufwand gelohnt. »Heute fahren wir in zwei verschiedenen Routen durch den Ort. Diese haben wir bereits online verkündet, damit die Leute auf uns warten und sich etwas kaufen können«, erklärt Ahäuser.
Für die eigene Sicherheit wurde für die Aktion innerhalb der Kerbeburschen die 2G-Regel festgelegt. »Wir hatten ein tolles, aber sehr außergewöhnliches Jahr. Heute setzen wir die Kirche auf die Torte«, ergänzt Kerbebursch Philipp Messer. »Das Rad dreht sich weiter und wir mussten kreativ werden. Aber ich glaube, wir konnten allen etwas Gutes tun. Uns, den Gronauern und eben auch den Hilfsorganisationen.« (zlp)