Bad Vilbel. Mehr als 70 fangstarke Nachwuchssportlerinnen kamen teilweise von weit her zum Mädchentorwarttag auf dem Platz des FV Bad Vilbel. Höhepunkt war ein Schautraining mit Maarten Arts, dem Torwarttrainer in der niederländischen Ehrendivision beim FC Utrecht, und der Nationaltorhüterin Uschi Holl, die auch den Kasten des 1. FFC Frankfurt sauber hält. Zusammen mit Weltmeisterin Silke Rottenberg, die seit Januar einen Kreuzbandriss auskuriert, und Eintracht-Torwart Markus Pröll, der unter einer gebrochenen Rippe leidet, beantwortete sie viele Fragen.
Bereits um 9 Uhr ging’s los. „Eigentlich sollten die Teilnehmerinnen mindestens neun Jahre alt sein“, sagte Projektleiter Daniel Berggötz vom Veranstalter, dem Torwart-Handschuh-Ausstatter Uhlsport. „Aber wenn sie’s gar nicht erwarten können, dürfen auch Jüngere.“ Zwei solche Fälle waren die siebenjährige Tiana, Ersatztorwartin beim SV Upen in Sehlde bei Goslar, die mit ihrer großen Cousine Alicia (9) angereist war, und Antonia, ebenfalls sieben. Sie war morgens um 4.30 Uhr schon in der Nähe von Göttingen zu ihrem Papa ins Auto gekrabbelt, um die Veranstaltung nicht zu verpassen.
Zwei Mädchen kamen aus Bad Vilbel: Ranja Müller (11) und ihre Freundin Lea Weber (10). Während Ranja schon fünf Jahre beim SSV Heilsberg spielt, ist Lea noch nicht im Verein. „Eigentlich spiel ich ja am liebsten Mittelfeld, aber vom Job als Torwart etwas zu verstehen, kann ja nicht schaden“, meinte sie. Sie wolle jetzt in den FV eintreten, „denn da kann ich mit dem Fahrrad herfahren“. Das Training sei „super“, die Mädchen „okay“ und eine Freundin aus Niederdorfelden hätten sie auch schon gefunden, berichteten die zwei Eintracht-Fans.
„Immer dem Ball entgegen gehen und immer den Körper nach vorne gebeugt, damit man nicht nach hinten weg mitsamt dem Ball ins Tor fällt“, erklärte der Cheftrainer. Er brauchte nicht viel Mühe aufwenden, um die bis zu 16 Jahre alten Mädchen für die Übungseinheiten mit ihren Gruppentrainern zu begeistern. Zu den Jugendlichen zählten Annika, Fiona und Christina aus Wiesbaden. Sie freuten sich über „viel Grundlagenwissen aus erster Hand“, das sie mit nach Hause nehmen konnten. Gesponsert wurde das Training von der Mineralwassermarke Rosbacher aus der Bad Vilbeler Hassia-Gruppe.
Im Gespräch mit den Stars erfuhren die Mädchen interessante Dinge. Etwa, dass alle drei zuerst Feldspieler waren, ehe sie ins Tor gingen, „weil ich zu faul zum Laufen war“, wie Markus gestand. Ebenso wie Uschi habe er sich als Kind neben Fußballer nur vorstellen können, Pilot zu werden. Für Silke „war immer klar, dass ich Fußball spielen werde“. Viel Spaß am Training, gesunder Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und Einsatzwillen seien die besten Voraussetzungen, es im Sport zu etwas zu bringen, rieten die Stars. „Aber die Hausaufgaben dabei nicht vergessen! Denn Schule ist noch wichtiger als Fußball.“