Bad Vilbel. Auf eine Verlängerung mit Trainer Klaus Dörner hatte der FV Bad Vilbel trotz des Abstieges aus der Oberliga Hessen gedrängt und war schließlich mit dem Fußballlehrer auch einig geworden – wenn auch nicht für lange. Noch vor dem Beginn der Saisonvorbereitung hat Dörner Ende Juni aus privaten Gründen das Handtuch geworfen und einen Rückzieher gemacht.
Neuer Coach des FV ist Zeynel Güngörmez, der bisher die zweite Mannschaft, die in der Bezirksoberliga spielt, betreut hat. „Das kam auf den letzten Drücker, ich war schon etwas überrascht“, gesteht der 44-Jährige. Binnen drei Jahren ist er der sechste Trainer bei der 1. des FV. Ärgerlich war der Zeitpunkt des Trainerwechsels für den bisherigen „zweiten Mann“ deshalb, weil sich einige seiner bisherigen Spieler bereits abgemeldet hatten. Torjäger Nuh Uslu beispielsweise, der zum FSV Frankfurt II ging. Immerhin gelang es Güngörmez, Semir Seydovic zum Bleiben zu bewegen, der in der abgelaufenen Oberligasaison nicht regelmäßig zum Einsatz gekommen war.
Die Voraussetzungen für den Absteiger in der Landesliga Süd sind gar nicht einmal schlecht, wie Vereinspräsident Domingo Correa-Perez findet: „Ein größerer Teil der Spieler ist geblieben, ich denke der neue Trainer hat eine faire Chance, mit dem Team etwas zu erreichen.“ Die Routiniers Alexander Sturm, Zoran Maric, Jens Paetzold und Özcan Keles werden weiter am Niddasportfeld spielen, nicht ganz so erfahrene, aber schon in der Oberliga erprobte Kräfte wie Semir Sydovic, Florian Jagodzinski und wohl auch Jeremy Cue ebenfalls.
Verlassen haben Rachid Ouakil, Nuh Uslu und Mohamed Maach den Verein, wo sie anheuern, ist nicht bekannt. Außerdem werden laut Correa-Perez die erst in der Winterpause geholten Saber Ben Neticha, Ali Mahboubi und Suleyman Keskin (zum FC Eschborn) nicht gehalten, was wohl in erster Linie eine Frage des Geldes ist. Steven Cue wechselt bekanntlich zur U23 von Eintracht Frankfurt, Tobias Wawroschek zu Bayern Alzenau, Abdelkader Jellouli zum Regionalliga-Absteiger Darmstadt 98 und Kris Rudolf zu Rot-Weiß Frankfurt. Dafür kehrt Timur Birsin von der Spvgg. Bad Homburg zurück und Ufuk Cicek kommt vom künftigen Klassenrivalen SG Dornheim. Neu im Kader ist auch Oualid Khattat, der von Germania Schwanheim ans Niddasportfeld wechselt. Einige Spieler werden in den nächsten Tagen noch zum Probetraining erwartet.
„Die Bedingungen sind nicht besser geworden, jedenfalls was das Spielermaterial angeht, aber wir haben gute Fußballer und ich muss in fünf Wochen eine Mannschaft formen, die in der Landesliga bestehen kann“, fasst Güngörmez zusammen. Vor allem käme es dabei auf den Teamgeist an. „Es geht darum, für mich, die Mannschaft und den Verein aus der Situation das Beste zu machen.“
Bereits geklärt ist, wer Nachfolger von Zeynel Güngörmez bei der 2. Mannschaft des FV wird: Hierfür wurde Karl Schwerd verpflichtet, der sich als U 21-Bezirksauswahltrainer einen Namen gemacht hat. (rst)