Die Landfrauen haben in Deutschland eine lange Tradition, auch in Kilianstädten. Ganze 60 Jahre gibt es den Zusammenschluss der engagierten Frauen nun bereits.
Schöneck. „Schau mal herein! Es ist schön, dabei zu sein!“ Mit diesem Slogan werben die Kilianstädter Landfrauen auch kurz vor ihrer 60-Jahr-Feier noch um neue Mitglieder. Vor allem in den Altersgruppen 30 und 40 Jahre könnte der Kilianstädter Landfrauenverein noch tatkräftige Verstärkung gebrauchen. „Wir haben zwar zwei 15-Jährige in unseren Reihen. Und die halten uns auch ganz schön auf Trab. Aber leider sind das die absoluten Ausnahmen“, räumen die Frauen um Schriftführerin Karin Zeh trotz der aktuellen Mitgliederzahl von immerhin 77 Frauen besorgt ein.
Die vier Frauen, Karin und Beate Zeh, Ingrid Kuntermann und Elvi Ramme, haben sich an diesem Nachmittag getroffen, um den 60. Geburtstag ihres Vereins, der in diesem Jahr ansteht, vorzubereiten. „Im Vorfeld haben wir unsere Mitglieder angeschrieben und um Tipps und Wünsche für die Feierlichkeiten gebeten“, berichtet Karin Zeh.
Musical & Heimatabend
Und dieser Aufruf war nicht umsonst. Aus einer langen Liste von Vorschlägen einigten sich die Frauen schließlich auf eine Reihe von Veranstaltungen. Dazu gehört eine akademische Feier im Frühjahr, das Osterbaum-Aufstellen mit den notwendigen Vorbereitungen wie Ostereier ausblasen und anmalen, eine Musicalnacht mit der Hanauer Musicalgruppe Flip-Flops im April, eine Führung durch den Ort in historischen Gewändern, einen Heimatabend im Herbst und die erneute Teilnahme an dem Weihnachtsmarkt. Weil dies doch ein recht umfangreiches Programm ist, haben sich 17 Frauen, alle Vereinsmitglieder, zu Arbeitsgruppen zusammengeschlossen.
„Wir haben in der Vergangenheit die Messlatte für unsere Veranstaltungen recht hochgelegt – deshalb sind die Vorbereitungen jetzt schon eine Menge Arbeit“, versicherte Elvi Ramme. Sie ist schon lange eng mit dem Verein verbunden. „Als ich geheiratet habe, hat mich meine Schwiegermutter einfach mitgenommen und angeordnet, dass ich jetzt eine von ihnen sei“, erinnert sich Ramme an ihren Beitritt zum Verein.„Damals kamen die Mitglieder noch überwiegend aus der Landwirtschaft“, erzählt sie. Das habe sich in der Zwischenzeit geändert. Heute ist nur noch eine der insgesamt 77 Frauen eine Bäuerin. Weil die Frauen heute aus den verschiedensten Berufsgruppen kommen, haben sich auch die Themenbereiche geändert. Trotzdem lautet eines der wesentlichen Ziele der Landfrauenvereine auch heute noch, alte Traditionen zu bewahren.