Bad Vilbel. „Es freut mich, dass ich als Bürgermeister und Kämmerer den städtischen Gremien und der Bürgerschaft einen hervorragenden Abschluss des vergangenen Jahres vorlegen kann. Die Stadt Bad Vilbel hat im Jahr 2008 gut gewirtschaftet, ist mit dem Geld der Bürgerschaft sorgsam umgegangen und hat gleichzeitig viel für ein gutes Wohnumfeld getan. Ein so guter Abschluss ist auch wichtig für die künftigen Aufgaben der Stadt, da wir angesichts der weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise schwere Zeiten vor uns haben“, bilanzierte Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr.
Mit 75 984 556,42 Euro im Verwaltungs- und 15 343 283,09 Euro im Vermögenshaushalt können beide Haushaltsteile in der Jahresrechnung jeweils ein ausgeglichenes Ergebnis aufweisen. So ergebe sich ein in der Jahresrechnung insgesamt ausgeglichener Jahresabschluss mit einem Gesamthaushaltsvolumen von 91 327 839,51 Euro, rechnet der Rathauschef vor. „Damit liegt das Haushaltsvolumen der Stadt auf anerkannt hohem Niveau. Solche Zahlen kann kaum eine vergleichbar große Kommune vorlegen. Während bei den meisten Kommunen in Deutschland bereits seit Jahren eine große Finanzlücke im städtischen Haushalt klafft, kann Bad Vilbel weiterhin ,schwarze Zahlen“ präsentieren. Angesichts deutlich sinkender Steuereinnahmen infolge der weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise kann jedoch hiermit für die Jahre 2009 und 2010 nur schwer gerechnet werden“, gab Dr. Stöhr zu bedenken. Und er hatte noch andere gute Nachrichten zu vermelden: So schließt der Verwaltungshaushalt, also der Bereich der vielfältigen Verwaltungstätigkeiten der Stadt, mit einem Überschuss von 8 408 251,09 Euro ab. Damit wurde der insoweit geplante Überschuss von 6 914 320 Euro noch um 1 493 931,09 Euro übertroffen. Auch der Abschluss des Vermögenshaushalts zeige erfreuliche Zahlen, ist Dr. Stöhr stolz. So konnten alle Investitionen der Stadt 2008 mit Ausnahme der Inanspruchnahme eines verbilligten Darlehens aus dem Sofortprogramm für Abwasseranlagen in Höhe von 709.680 Euro ohne Schulden finanziert werden. Nach Berücksichtigung aller Aufwendungen und Investitionen verbleibe sogar ein Überschuss von 4 462 377,32 Euro, der in die Rücklagen der Stadt eingestellt werden konnte, berichtet der Kämmerer.
Das Gewerbesteueraufkommen im Jahr 2008 betrug 23 581 808,25 Euro und erreichte den bereits im Haushalt prognostizierten Wert von 25,4 Millionen Euro fast genau, nämlich zu 93 Prozent Damit nimmt Bad Vilbel weiterhin einen unangefochtenen Spitzenplatz im Wetteraukreis ein. „Für 2009 hatte ich bereits bei der Einbringung des Haushaltes im November 2008 mit 16 Millionen Euro einen um mehr als 8 Millionen Euro niedrigeren Ansatz als in 2008 gewählt, jedoch ist angesichts der Krise fraglich, ob dieser Ansatz erreicht werden kann,“ blickte Stöhr voraus.
Auch bei den Einnahmen aus der Einkommensteuer (Gemeindeanteil) habe man 2008 mit Einnahmen von insgesamt 19 866 281,88 Euro ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielt und den Planansatz von 19,5 Millionen Euro um 366 281,88 Euro übertroffen. Da auch der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer konjunkturabhängig sei, „ist auch hier mit niedrigeren Zahlen zu rechnen. Eine Orientierung dürfte die in wenigen Tagen angekündigte Steuerschätzung bieten,“ informiert der Rathauschef.
Das sehr erfreuliche Jahresrechnungsergebnis führe er maßgeblich auch auf eine gute Haushalts- und Kassenführung zurück, alle Bereiche hätten sich an die Budgetplanung gehalten. Stöhr erinnerte zudem, dass die Stadt Bad Vilbel auch im Jahre 2008 wieder erhebliche Umlagezahlungen an Bund, Land und Kreis geleistet hat. Allein an Gewerbesteuerumlagen sind an Bund und Land in 2008 mehr als 7,3 Millionen Eruo überwiesen worden. Zudem hat der Wetteraukreis an Kreis- und Schulumlagen von Bad Vilbel bezogen auf das vergangene Jahr die kreisweite Rekordsumme von rund 20,5 Millionen Euro erhalten und damit aus der Quellenstadt erhebliche Gelder für die Kreisentwicklung kassiert.
So erfreulich der Jahresabschluss 2008 aber auch sei, so schwierig würden durch die Finanz- und Konjunkturkrise die Jahre 2009 und 2010, warnte Kämmerer Dr. Stöhr. „Wir investieren jedes Jahr viel in unsere Infrastruktur und verfügen über ein anerkannt hohes Niveau an sozialen, kulturellen und auch vereinsfördernden Leistungen“, schickte er voraus und verwies darauf, dass auch in den kommenden Jahren wichtige Projekten wie Bäder- und Brunnenmuseum, das Haus der Begegnung oder die Neue Mitte in der Pipeline seien.
„Um unsere Stadt als Wohlfühlstadt auch in Krisenzeiten weiter voranzubringen, heißt es nun zukunftsorientiert haushalten, damit man gut durch diese schwierige Zeit kommt“, betont der Bürgermeister. (sam)