Wie geht es weiter mit dem Bauantrag der Bad Vilbeler Therme?
Bad Vilbel. Rund ein Jahr ist es her, da hat die Thermengruppe Josef Wund den Bauantrag für die Thermenwelt Bad Vilbel vorgelegt. Doch wie steht es eigentlich um das Großprojekt?
120 Aktenordner auf zehn Metern Länge: Es war ein Bauantrag, den man so nicht alle Tage sieht, den die Thermengruppe Josef Wund vor fast genau einem Jahr eingebracht hat. Denn die Thermenwelt Bad Vilbel soll etwas einzigartiges werden. In den Ordnern werden Natur, Gesundheit und Kultur in einem Großprojekt mit mehr als 30 Saunen, Thermalbecken mit Bad Vilbeler Heilwasser, Räume für Gesundheitsanwendungen, eine Rutschenanlage, sowie ein kommunales Hallenbad mit acht Bahnen, vereint. Das Bauprojekt umfasst außerdem Gastronomie und zwei Parkhäuser.
Zahlreiche Fachstellen an Prüfung beteiligt
Seit jenem Einreichen des Eintrags ist es ruhig geworden um das Großprojekt. In den sozialen Netzwerken schiebt das die Diskussionen an. Von »Kommt die Therme überhaupt noch?« bis »Wenigstens unser kommunales Hallenbad sollen sie bauen« reichen die Kommentare. Doch wie steht es derzeit um das Projekt? Stadtpressesprecher Yannick Schwander erläutert, dass die Prüfung des Antrages nicht bei der Stadt laufe, sondern beim Wetteraukreis. »Wir stehen stetig in Kontakt zum Kreisbauamt.«
Für den Kreis erläutert Pressesprecher Michael Elsaß: »Neben der unteren Bauaufsichtsbehörde sind zwölf weitere Fachstellen, öffentliche Träger beziehungsweise Prüfingenieure am Verfahren beteiligt. Das Prüfverfahren ist gesetzlich nicht befristet. Das Prüfverfahren dauert derzeit noch an.«
Bei der baden-württembergischen Thermengruppe Josef Wund gibt man sich auf Anfrage dieser Zeitung entspannt. Im vergangenen Jahr bekräftigte ein Sprecher: »Bereits im Vorfeld ist für die umfangreiche Bauplanung ein zweistelliger Millionenbetrag investiert worden. Das dokumentiert eindrucksvoll die Beständigkeit und die Ernsthaftigkeit des Engagements.« Daran hat sich auch im Jahr 2022 wenig geändert. »Wir wissen, dass die Genehmigung eines so großen Projektes wie der Thermenwelt Bad Vilbel ihre Zeit benötigt«, teilt der Sprecher mit. »Nicht umsonst hat der Bauantrag einen Umfang von 120 DIN A 4-Ordnern.«
Aus dem Entwurf zum Bauantrag geht hervor, dass in Bad Vilbel ein mit Kurven angeordnetes und geschwungenes Gebäude entsteht, dass einem Flusslauf gleiche. Besonders hervor sticht außerdem die gläserne Fassade. Die Dächer lassen sich bei warmen Temperaturen öffnen und sollen so Freibad-Atmosphäre schaffen. Der Thermensprecher sagt abschließend: »Wir sind bereit, das Projekt endlich umsetzen zu können.«
Von Patrick Eickhoff