Sie haben im Endspiel Nerven wie Drahtseile bewiesen. Lohn ihrer Mühen: das Ticket zur Drittliga-Saison 2017/18.
Bad Vilbel. Sie sind am Ziel ihrer Wünsche, die Volleyballdamen des SSC Bad Vilbel. Durch einen 3:1-(25:1, 19:25, 25:18, 25:18)-Sieg im „Endspiel“ um den Klassenverbleib in der Dritten Liga Süd über die TSG Heidelberg-Rohrbach haben die Damen des Vilbeler Trainerduos Christoph Haase/Britta Brisken am letzten Spieltag das rettende Ufer erreicht – und zugleich die Rohrbacherinnen mit TSV Schmiden und Eintracht Frankfurt zum Abstieg in die Regionalliga verurteilt. Im Hinspiel hatte noch Rohrbach mit 3:0 den Ton angegeben.
In der Grundaufstellung mit Rebekka Engelke, Julia Schwarzlose, Jeannette Pfeiffer, Vanessa Koch, Jacqueline Pfeiffer, Nicole Wolf sowie Katrin Hultsch als Libero ging es ins Spiel. Beiden Seiten war die Nervosität anzumerken, das Spiel war geprägt von Aufschlagfehlern und leicht vergebenen Punkten, abgelöst von starken Abwehraktionen hüben wie drüben.
Mitte des ersten Satzes gelang es den Tulpen, sich bei einer starken Aufschlagserie von Jeannette Pfeiffer erstmals abzusetzen. Julia Schwarzlose gelang es immer wieder Vanessa Koch im Mittelangriff und Nicole Wolf auf Außen frei zu spielen. Diese dankten es ihr mit starken Angriffsaktionen. Doch die Gäste wirkten unbeindruckt vom Rückstand: Eva-Maria Preuß brachte ihr Team über Außen fast im Alleingang zurück ins Spiel. Die SSClerinnen hatten jedoch das letzte Wort und beendeten den Satz mit zwei starken Aufgaben von Rebekka Engelke zum 25:21.
Im zweiten Durchgang kam Julie Teso im Zuspiel aufs Feld und knüpfte fast nahtlos an die gute Leistung von Julia Schwarzlose an. Heidelberg wurde aber gerade im Aufschlag immer stärker, während beim SSC mehr und mehr schwache Sicherheitsaufschläge übers Netz kamen. So setzten sich die Gäste ab und bauten ihren Vorsprung bis zum 25:19-Satzsieg aus. Alles war also wieder offen. Es war aber auch klar: Schon ein weiterer Satzgewinn würde den Klassenerhalt für die Tulpen bedeuten.
Julia Schwarzlose kam zurück ins Spiel. Nun waren es die Aufschläge von Nicole Wolf, die zu einer ersten Vier-Punkte-Führung führten. Rebekka Engelke und Jacqueline Pfeiffer im Angriff konnten in dieser Phase besonders glänzen – neben einer starken Katrin Hultsch, die die Annahme fest im Griff hatte und in der Abwehr mit spektakulären Aktionen Rohrdorfs Angreiferinnen zur Verzweiflung brachte.
Die SSClerinnen ließen sich nicht mehr beirren und hatten kurz darauf unter dem tosenden Applaus der 150 Zuschauer und lautstarken Anfeuerungsrufen von TG Groß-Karbens Trommlern (der Nachbarverein half mit lautstarker Unterstützung, den Klassenerhalt zu sichern) Satzball. Alle Zuschauer standen nun und verfolgten, wie Jeannette Pfeiffer den entscheidenden Lob zum 25:18 setzte und mit dem zweiten gewonnenen Satz vorzeitig den Klassenerhalt sicherte.
Im vierten Satz kamen nun Anna Laschewski, Franziska Koob, Julie Teso und Ornela Pezer zum Einsatz. Obwohl die Abstiegsfrage bereits geklärt war, trumpften die Gäste stark auf. Die Tulpen mussten alles aufbieten, um auch diesen Durchgang mit 25:18 und das Spiel mit 3:1 zu gewinnen.
Christoph Haase strahlte mit seinen Spielerinnen um die Wette: „Der erste Dank gebührt unseren Fans, die die Halle zum Tollhaus gemacht haben. Mit einem solchen Jubel im Rücken spielt es sich einfach leichter. Aber sofort auch Kompliment ans gesamte Team: eine wirkliche Superleistung! Wir haben wie aus einem Guss gespielt und immer nur an den nächsten Punkt gedacht. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“ (gg)