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Teures Grün

Eine Hecke am Massenheimer Friedhof musste abgeholzt werden, doch als Ersatz ist nur ein Metallzaun in Sicht. Zum Ärger des Ortsbeirats, der stets auch eine Ersatzpflanzung forderte. Die aber soll es jetzt nur noch geben, wenn dafür Freiwillige die Pflege übernehmen.

Bad Vilbel. Schön sah die Ecke schon vorher nicht aus, jetzt ist sie ein pietätloses Provisorium: Statt des wuchernden Thuja-Strauches bildet derzeit nur ein provisorisches Gitter die Umfriedung des Massenheimer Friedhofes zum Harheimer Weg.

Die 25 Meter lange und knapp drei Meter hohe Thuja-Hecke sei im Einvernehmen mit dem Ortsbeirat entfernt worden, erläutert Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Sie sei sehr alt gewesen und habe immer mehr vom Gehweg eingenommen. Zudem sei sie mit dem alten Maschendrahtzaun darunter verwachsen. „Das konnte man nicht mehr normal beschneiden“, bilanziert Stöhr.

Kein Ersatz geplant

Deshalb habe es auch einen Ortstermin mit dem Massenheimer Ortsbeirat gegeben. Man habe solange gewartet, bis nach der Fällung auch ein neuer Zaun gesetzt werden könne. Ein grüner Stabgitterzaun solle erstellt werden. An eine Ersatzpflanzung war zunächst nicht gedacht. Bauamtsleiter Erik Schächer wird mit den Worten zitiert: „Wir haben nicht genug Personal, um alles Grün in der Stadt zu pflegen.“

Mit jedem Neubaugebiet und jedem Straßenumbau entstehe mehr öffentliches Grün, das von den Mitarbeitern des Gartenamtes gepflegt werden müsse. Bereits seit Jahren werde eine Gärtner-Planstelle mangels Geldmitteln nicht besetzt, wird Schächer weiter zitiert. Daran könnten alleine die Stadtverordneten etwas ändern. Wenn etwas optisch schön angelegt werde und für längere Zeit ein ansprechendes Bild behalten solle, bedürfe es der ständigen intensiven Pflege. Bei der Massenheimer Friedhofs-Umfriedung gebe es dennoch Chancen auf Begrünung, findet Stöhr. Er habe Schächer gebeten, dort noch einmal nachzuschauen, „ob man neben dem Zaun noch etwas pflanzen kann.“ Doch das will die Stadt nicht alleine stemmen. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich mit Hilfe des Ortsbeirats zwei, drei Bürger finden, die das Wässern übernehmen“.

Diese Anregung stößt beim Massenheimer Ortsvorsteher Bernd Hielscher (SPD) auf Unverständnis. Bei einem Ortstermin habe der Ortsbeirat zugestimmt, auch, dass zunächst ein Zaun kommen solle. Aber, betont Hielscher, „mit dem Ziel, dass entsprechend nachgepflanzt wird“. Eventuell mit Eiben, wie sie auch am Dorfplatz stehen. „Es ist unglaublich, wie weit wir uns damit von der ursprünglichen Abstimmung entfernt haben“, protestiert er. (dd)