Es werden aller Voraussicht nach Tempo-30-Zonen in der Friedberger Straße und auch in der Theodor-Heuss-Straße in Dortelweil eingerichtet. Doch eine durchgängig temporeduzierte Friedberger Straße scheint nicht zu kommen.
Bad Vilbel. Bei der Abstimmung hob Rainer Fich (SPD) mit verdrießlicher Miene die Hand, wollte einem einstimmigen Beschluss des Ortsbeirats Dortelweil nicht im Wege stehen. Doch sein Ziel hatte er nicht erreicht. Denn seine Fraktion hatte den Antrag eingebracht, auf der gesamten Friedberger Straße die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 zu drosseln.
Fich hatte wohl schon damit gerechnet, dass dieser Antrag keine Mehrheit findet und als Alternative angeboten, nur Bereiche rund um die Europäische Schule und das AGO-Seniorenzentrum für Tempo 30 ins Auge zu fassen. Doch angenommen wurde ein Antrag, den Klaus Wessel (FDP) angeregt und Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) in Schriftform gebracht hatte. Darin heißt es, dass die Straßenverkehrsbehörde der Stadt sich der beiden beschriebenen Zonen sowie des Bereiches der Kita Kinderwelt im Brunnen-Center annehmen soll. Dies soll im geringstmöglichen beziehungsweise notwendigen Umfang geschehen.
Vision für den Stadtteil
Eine Novellierung der Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass Städte in sensiblen Zonen ohne umfangreiche Verwaltungsverfahren Tempo-30-Zonen einrichten dürfen und sogar sollen. Doch sollen sich diese Zonen auf maximal 300 Metern erstrecken. Nach Prüfung durch die Straßenverkehrsbehörde ist davon aber nicht nur die Friedberger Straße betroffen, sondern auch die Theodor-Heuss-Straße in Höhe der Europäischen Schule. Wie Fich dazu anmerkte, könne man dann gleich eine durchgängige Zone einrichten, da ansonsten nur in kleinsten Bereichen entlang der Friedberger Straße wieder Tempo 50 gelte. Damit fand er auch die Zustimmung von Clemens Breest (Grüne). Fichs Vision sei es, für den gesamten Stadtteil Tempo 30 oder verkehrsberuhigte Zonen (Spielstraßen) einzuführen. „Wir sind da bereits sehr weit, es gibt nur noch wenige Straßen, die davon ausgenommen sind“, sagte Breest.
Auch die CDU und die FDP befanden den SPD-Antrag für sinnvoll, waren im Grunde dafür. Klaus Althoff (CDU) regte an, darüber nachzudenken, die Drosselung nur für gewisse Uhrzeiten wie die Schulzeiten gelten zu lassen und zum Beispiel ab 17 Uhr wieder Tempo 50 gelten zu lassen.
Stückwerk vermeiden
Doch führe dies zu einem Schilderwald, hieß es dazu. Wessel schließlich hatte Probleme damit, ohne Prüfung durch Experten über das Thema abzustimmen. Er benötige eine fachliche Beurteilung, um Stückwerk zu vermeiden, sagte er.
Herbert Anders verwies darauf, dass zu den Bring- und Holzeiten an der Europäischen Schule Tempo 50 Realität sei. Ansonsten sei die Friedberger Straße durch Zebrastreifen und eine Fußgängerampel ausreichend sicher. Das Gremium forderte nun die Straßenverkehrsbehörde auf, Möglichkeiten des Tempolimits zu prüfen und danach einzuführen. Doch wo und für welche Streckenlängen, ließ der Ortsbeirat offen. (kop)