Die Tauschbörse der Naturfreunde Bad Vilbel floriert. Mit professioneller Hilfe hat sich die Zahl der Mitglieder verdreifacht. Jetzt soll es eine Neuauflage der bargeldlosen Partnerschaften geben.
Bad Vilbel. „Das Geschäft ohne Geld hat sich für uns ausgezahlt“, sagte Rainer Gilbert von den Naturfreunden. Er traf sich kürzlich mit der Wetterauer Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch (SPD) im Vereinshaus am Rand des Stadtwaldes in der Gemarkung Hexenloch.
„Wir haben seither einen professionellen Internetauftritt und einen monatlich erscheinenden Newsletter.“ Das habe dazu geführt, dass die Kinder- und Jugendarbeit sehr viel intensiver laufe. Zudem habe der Verein insbesondere ältere Menschen über 50 als ehrenamtliche Helfer gewonnen.
200 neue Mitglieder
Die Mitgliederzahl sei seit 2011 fast um das Dreifache gestiegen. Damals unterstützte die Stiftung der Sparkasse Oberhessen gemeinsam mit dem Wetteraukreis diese Partnerschaft. Heute hat der Verein 330 Mitglieder, darunter allein 100 Kinder und Jugendliche. Die Sozialdezernentin des Wetteraukreises, Stephanie Becker-Bösch, reagierte begeistert auf diese Nachricht. Sie sagte spontan zu, sich für eine Neuauflage dieser Tauschbörse einzusetzen. „Viele Vereine haben Nachwuchsprobleme, und das ehrenamtliche Engagement wird häufig von wenigen Aktiven bestritten.“ Sie wolle das Engagement Ehrenamtlicher und die Vereinsarbeit stärken. Die Naturfreunde hätten gezeigt, dass sich der Tauschmarkt positiv auf die Vereinsarbeit auswirke. „So eine Plattform für soziale Partnerschaften müssen wir unbedingt wieder anbieten“, sagte Becker-Bösch.
Frischer Wind
Der Vorsitzende der Naturfreunde Bad Vilbel, Norbert Nakoinz, betonte, dass mit den neuen Mitgliedern inhaltlich frischer Wind in die Vereinsarbeit eingezogen sei. Beispielsweise für das Projekt „Kultur macht stark – Jugendgruppen erleben“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werde.
Gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt, dem Deutschen Kinderschutzbund und der Familieninititative Betreuungsschule Bad Vilbel werden Kinder aus der Region in die Naturfreunde-Kindergruppen aufgenommen. Die können dann zum Beispiel bei dem Projekt Honigbiene mitarbeiten, sich um die fleißigen Insekten kümmern und sogar eigene Bienenstöcke auf dem Vereinsgelände betreuen. Auch an der Gestaltung des Natura Trails „Rund um den Glauberg“, der Ende Mai eröffnet wurde, haben die jungen Leute mitgewirkt.
Diese Aktivität der Naturfreunde sind für Stephanie Becker-Bösch (SPD) nichts Neues: Gemeinsam mit dem Landrat des Wetteraukreises, Joachim Arnold (SPD), habe sie die Arbeit der Naturfreunde in den vergangenen Jahren intensiv verfolgt. Ihr Resümee des Besuchs: „Solche anregenden Gespräche werde ich im gesamten Wetteraukreis fortsetzen.“ (zlp)
Partnerschaftsverträge
Gemeinnützige Organisationen und Firmen hatten 2011 Verträge über soziale Partnerschaften abgeschlossen. Rainer Gilbert von den Naturfreunden schloss einen Vertrag mit dem Münzenberger Unternehmensberater Helmut König ab. Dieser entwickelte ein Werbekonzept für Mitglieder. Die Naturfreunde offerierten als Gegengeschäft Übernachtungen in ihrem Freizeit-Haus auf dem Glauberg unweit des Keltenmuseums. Infos: www. naturfreunde-bad-vilbel.de.