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Tauschen und Teilen

Schülerinnen und Schüler aus der Kurt-Schumacher-Schule haben Informationen zusammengetragen, wo es Anlaufstellen in allen Stadtteilen gibt, um das Leben nachhaltiger zu organisieren. Foto: Schenk
Schülerinnen und Schüler aus der Kurt-Schumacher-Schule haben Informationen zusammengetragen, wo es Anlaufstellen in allen Stadtteilen gibt, um das Leben nachhaltiger zu organisieren. Foto: Schenk

Karben. Tipps für ein nachhaltiges Leben in Karben sind nun auf einem besonderen Stadtplan zu sehen. Hier gibt’s Hinweise, wo Ladestationen fürs E-Bikes sind, wo Sachen zum Reparieren abgegeben werden können oder wo direkt auf dem Bauernhof eingekauft werden kann. 13 Schülerinnen und Schüler der KSS haben die Infos für den Plan zusammengestellt.
Zum Thema »Aufholen nach Corona« gibt es schon jetzt in Karben eine Perspektive. Das gleichnamige Projekt des Bundesverbandes der Mehrgenerationenhäuser ist vom Mütter- und Familienzentrum (Müze) Karben aufgegriffen worden. Durch eine Kooperation mit der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) konnte seit November eine Idee verwirklicht werden. Das Resultat, ein zweiseitiger Stadtplan im A2-Format, lag kürzlich am Freitagmorgen in der Pausenhalle der KSS zum Anschauen und Mitnehmen aus. Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe waren dafür in der Stadt unterwegs. Ihre Recherche hat ein ganzes Portfolio von Möglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit ergeben.
Jeden Stadtteil
erkundet

»Finanziert wird das Projekt vom Bundesverband der Mehrgenerationenhäuser«, erklärte die zuständige Koordinatorin beim Müze, Michaela Eichwede. »Die Idee dazu entstand in der Nachhaltigkeits-AG des Mütter- und Familienzentrums. Der nachhaltige Stadtplan zeigt Geschäfte und Orte, wo biologische, fair gehandelte oder regionale Produkte angeboten werden.« Weiterhin seien Anlaufstellen für Reparaturen sowie Möglichkeiten zum Teilen und Tauschen dargestellt. Unter dem Punkt »Too Good To Go« könne man der Verschwendung von überschüssigen Lebensmitteln entgegenwirken.
Während der Recherche erkundeten die Schülerinnen und Schüler zunächst in kleinen Gruppen die verschiedenen Stadtteile. Die meisten Punkte seien aus eigener Kenntnis schon vorher klar gewesen, berichteten sie. Trotzdem habe die Tour zu Fuß annähernd zwei Stunden gedauert. Unterstützt wurde ihr Rechercheausflug von der Stadt. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) selbst nahm die Ergebnisse unter die Lupe und machte Ergänzungsvorschläge. Schulisch betreut wird die gut 13-köpfige Gruppe von KSS-Lehrerin Monika Lenniger.
Die erste Auflage des etwas anderen Stadtplans umfasst 2500 Exemplare. In gedruckter Form kann man ihn im Müze-Treff in Burg-Gräfenrode bekommen, allerdings nur solange der Vorrat reicht. Bei den Kindern und Jugendlichen, die am Freitag in die KSS-Pausenhalle strömten, stieß der Neudruck durchaus auf Interesse. Einige nahmen ein Exemplar mit nach Hause oder checkten die ihnen bekannten Punkt sofort.
Michaela Eichwede machte darauf aufmerksam, dass der Plan außerdem als PDF-Datei online beim Müze und bei der Stadt Karben heruntergeladen werden könne. »Über Anregungen und Rückmeldungen hinsichtlich einer möglichen nächsten Auflage würden wir uns freuen«, sagte Eichwede. Der jetzt vorliegende Stadtplan biete noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber man wolle ihn Stück für Stück erweitern und überarbeiten.
Wegweiser mit acht
Themengebieten

Alle vorgestellten Angebote im Karbener Stadtgebiet verteilen sich auf die acht Themenbereiche Energie, Freizeit, Kleidung/Accessoires, Lebensmittel, Reparieren, Sonstiges, Tauschen und »Too Good To Go«. Diese werden als Piktogramme mit unterschiedlichen Farben und Nummern auf der Karte dargestellt. Anhand der Legende auf der Rückseite können die Standorte leicht gefunden werden. Aufgeführt sind beispielsweise E-Ladestationen für Autos und Fahrräder, Selbsterzeuger, Wochenmärkte, Reparaturwerkstätten und Tauschmöglichkeiten für Bücher. Bei drei Bäckereien, einer Metzgerei und zwei Supermärkten sind zu viel produzierte Lebensmittel erhältlich.
Monika Lenniger kündigte ein weiterführendes Projekt an. Während der Projekttage bekämen die Schülerinnen und Schüler erneut die Gelegenheit, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Mit dem bisher Erreichten zeigte sich die Lehrerin sehr zufrieden. Von Jürgen Schenk