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Tanz um den „Quellenpokal“ – 150 Gäste des Kneipp-Vereins erlebten auf dem Heilsberg eine rauschende Ballnacht

Bad Vilbel. Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive zeigten sechs Tanzpaare beim Tanzturnier der A-Klasse im Bürgerhaus Heilsberg. Der vom Tanzsportclub Blau-Orange Wiesbaden ausgerichtete Wettbewerb um den Quellenpokal der Stadt Bad Vilbel war Bestandteil des Frühlingsballs. Gastgeber der rauschenden Ballnacht war der Kneipp-Verein. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 188. Geburtstags von Pfarrer Sebastian Kneipp in diesem Jahr statt. Die Schirmherrschaft des Balls mit Tanzturnier hatte Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr, selbst einst ein begeisterter Turniertänzer, inne.

„Der Tanz ist ein Gedicht und jede seiner Bewegungen ist ein Wort“, zitierte das Stadtoberhaupt die holländische Tänzerin und einstige deutsche Spionin Mata Hari. Er überreichte an Thomas Pfeiffer, den Vorsitzenden des Kneipp-Vereins, einen Scheck. Der silbern funkelnde Quellenpokal war für das am besten benotete Paar bestimmt.

Bis es soweit war, mussten die Tanzpaare vor den strengen Augen der drei Wertungsrichter in der Kategorie „Lateinamerikanische Tänze“ bestehen. Den Richtern Eva Jurica, Karl-Günther Kreutzkamp und Annelie Ruisinger-Brand entging nicht der kleinste Fehler.

Mit einem Lächeln im Gesicht absolvierten die Leistungssportler schwierigste Tanz- und Schrittfolgen. Alle Bewegungen und Schritte sahen zugleich leicht und elegant oder temperamentvoll und ausdrucksstark aus. Die Tänzer erzählten ihren Zuschauern mit ihren Tänzen zugleich spannende Geschichten wie beim spanischen Paso Doble. Er entstand im 19. Jahrhundert, wird seit 1919 getanzt, ist seit 1945 Turniertanz und seit 1963 als schnellster Lateintanz im Welttanzprogramm enthalten. Er stellt die tänzerische Interpretation eines Stierkampfs dar. Der Herr übernimmt die Rolle des Toreros, die Dame ist das rote Tuch, die Capa oder Muleta des Toreros. Beide bewegen sich gemeinsam mit Elementen aus dem Flamenco und aus dem Arenenkampf nachempfundenen stilisierten Figuren, um einen imaginären Stier. Das Publikum durfte ebenfalls seine drei Favoriten nummerieren.

Am Ende des Tanzturniers der A-Klasse, dessen Leitung Klaus Wolfgang Meyer, der Erste Vorsitzende des Tanzsportclubs Blau-Orange Wiesbaden, und seine Frau Karin innehatten, warteten alle im Saal gespannt auf die Wertung. Allein der Anblick der Tanzpaare in ihren schicken Kleidern und Anzügen war schon ein Genuss.

„Wer hatte die beste Haltung, wer zeigte die ausgefeilteste Technik, wer den heißesten Hüftschwung?“, rätselten die Zuschauer. Von den professionellen Wertungsrichtern erhielten jeweils die Bestnote Eins für alle fünf Tänze und damit den Quellenpokal Fabian Taeschner und Karina Rudi von der TSA Lahngold aus Altendiez bei Limburg.

Auf Platz zwei tanzten sich Christopher Gralka und Ann Kathrin Kubitz vom TC Nova Gießen. Den dritten Platz sicherten sich Frank Repschläger und seine Tanzpartnerin Nadja Kollrepp vom TSC Usingen. Der vierte Platz ging an Leonhard Heß und Juliana Nickele von der TSC Excelsior Limburg, der fünfte an Fabian Rudolph und Lisa Lehmann vom TSC Fischbach in Kelkheim und auf den sechsten Platz nominierten die Wertungsrichter René Richter und Yvonne Khatir vom TSC Phoenix Frankfurt.

Die Zuschauer dankten allen sechs Paaren mit anhaltendem Applaus für ihre auf hohem Niveau gezeigten Tänze.

Befreit vom Wettbewerbsdruck zeigten die Tanzsportler zum Abschied ihren neu gewonnenen Fans noch Schautänze. Danach lautete die Devise an den Tischen „Darf ich bitten?“ – zu den Klängen der Live-Tanz-Band „Thetteartbreakers“.