Bad Vilbel. Jedes Jahr im Januar findet in allen 18 Bad Vilbeler Kindertagesstätten der Tag der offenen Tür statt. Interessierte, die nach einer geeigneten Betreuungseinrichtung für ihren Nachwuchs suchen, haben die Möglichkeit zu Gesprächen mit der Leitung und Erziehern, können sich über das Konzept der Kitas informieren und an geführten Rundgängen teilnehmen.
In der städtischen Kindertagesstätte Löwenburg in Gronau spricht die Leiterin der Einrichtung Melanie Giebel-Czmok mit Eltern. Es ist Vormittag. Im Foyer frühstücken einige Kinder unter Aufsicht. »Wir erwarten das Gros der Eltern erst gegen Mittag«, sagt Giebel-Czmok und bietet einen Platz in ihrem Büro an. 101 Kinder besuchen aktuell die fünf Gruppen der Einrichtung.
Wie zu erfahren ist, haben viele Eltern Schwierigkeiten, den Spagat zwischen Job und Kind zu bewältigen und fragen detailliert nach dem Tagesablauf, individuellen Fördermöglichkeiten und dem Umgang mit Essensunverträglichkeiten. In Kooperation mit den Eltern als Experten ihres Kindes sei es möglich, gezielter auf die Wünsche einzugehen. Eltern wünschten sich Ausflüge, Bastelaktivitäten, Naturtage und musikalische Aktivitäten. Einige hätten sich auch für ein Frühstücksbüfett in der Kita ausgesprochen, um morgens entlastet zu werden, sagt Giebel-Czmok.
Zisis Pitsiavas hat sich in der Kita Rasselbande in Dortelweil gerade von seiner vierjährigen Tochter Elisabeth verabschiedet. Er ist erst im Oktober von Dubai nach Bad Vilbel umgezogen. »Meine Tochter hat in Dubai eine deutsch-englischsprachige Kita besucht«, sagt er. Mit den Angeboten der Kita Rasselbande ist er sehr zufrieden. Im Innenraum führt Leiterin Jutta Weiß ein interessiertes Paar durch die Räume. Weiß informiert über die freie Angebotswahl jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr, die Kooperationen mit der Musikschule und dem im Stadtteil ansässigen Sportverein Fun-Ball. »Die Erzieher pflegen einen liebevollen Umgang mit den Kindern und sind sehr engagiert«, sagt Claudia Sommer, deren Tochter Leonore die Kita besucht. Sie spricht von tollen Ausflügen, wunderbaren Ideen und wünscht sich noch mehr Erzieher.
Eine Bewegungs-Kita
Im Moment werden 82 Kinder von 16 Personalkräften betreut. Weiß freut sich über die neue Küche und den Anbau, der – wie sie hofft – im Frühjahr bezugsfertig ist. Ein neuer Gruppenraum soll entstehen und bald auch eine Bücherei eingerichtet werden. »Viele Eltern fragen nach einer Krabbelstube und nach den Öffnungszeiten«, sagt Weiß. Ein künftiges Ziel sei die Zertifizierung als Bewegungs-Kita.
»Die Eltern haben keine speziellen Wünsche. Für Interessenten ist das Konzept wichtig, weil wir in der Kernzeit von acht bis 15 Uhr feste Gruppen und feste Bezugspersonen haben«, sagt Jörg Engel, Leiter der Kita Zauberburg in Dortelweil. Austausch mit den Eltern findet nicht nur während der Bring- und Abholzeiten statt, sondern je nach Bedarf, »da meine Tür immer offen steht«. Wie Engel erklärt, sind über zwei Drittel Jungs in den Gruppen. Mädchen würden dringend gesucht, da dann eine andere Gruppendynamik entstehe. Besonders im letzten Kindergartenjahr sei dies eine Herausforderung.
Esra Kanik, die im Quellenpark unweit von Massenheim lebt, besucht die Kita Zauberburg mit ihrem zweijährigen Sohn Ekrem. »Mit ist wichtig, dass die Kita multikulturell aufgestellt ist, damit mein Sohn nicht so verloren ist. Er spricht nur türkisch«, sagt sie. Kanik hat sich bisher sechs Einrichtungen angesehen.
Beratung für Eltern
Eine Elternberatung der städtischen Kindertagesstätten gibt es in der Kita Trauminsel (Dortelweil, Telefon 0 61 01/475 34) jeden ersten Dienstag im Monat und in der Kita Kunterbunt (Kernstadt, Telefon 0 61 01/8 66 34) jeden dritten Dienstag im Monat jeweils von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Diese Sprechstunden für alle Bad Vilbeler Eltern sind kostenlos und streng vertraulich. Weitere Informationen im Kita-Büro (0 61 01/6 02-3 09) oder unter www.kita-buero.de. (gia)