Bad Vilbel. Mit hervorragenden Prämierungen während der „22. Bad Vilbeler Stadtschau für Rassegeflügel und der Bezirkstierschau des Rheinländer Huhnes“ unterstrichen die Züchter des Rassegeflügelzuchtvereins Gronau 1921 in der Breitwiesenhalle erneut ihre Klasse. Die fünf Preisrichter vergaben 14 Mal die Höchstnote und 32 Mal die „hervorragend“. Zu den Siegern gehörte Dieter Eitel, der Vize des RGZV Gronau. Seine „Deutschen Schautauben“ erhielten die Höchstnote vorzüglich, und mit einem „rotfahlen Täuber“ gewann er das gestickte Ehrenband, die höchste Auszeichnung der Stadtschau.
Mit Ehrenbändern wurden Heinrich Fischer für seine Rheinländer Hühner, Dieter Eitel für Deutsche Schautauben, Lothar Reifschneider für seine Deutschen Modeneser Tauben, Bernd Lupus für seine Süddeutschen Mohrenköpfe und Oskar Rodenhau für seine Brünnerkröpfer ausgezeichnet. Über Landesverbandsbänder freuten sich Wolfgang Hoffmann (Deutsche Reichshühner), Brigitte Hoffmann (Zwerg-Australorps), Karlheinz Vey (Deutsche Modeneser-Gazzi), Patrick Philippi (10) für seine Münsterländer Feldtaube. Schauleiter Rüdiger Gutmann erhielt die Auszeichnung für Schmalkaldener Mohrenkopftauben.
Die Schau in der Gronauer Breitwiesenhalle hatte sich wieder als Besuchermagnet erwiesen. Stadtrat Jörg Frank eröffnete sie offiziell zusammen mit dem Gronauer Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer und Bernd Laupus, dem Ersten Vorsitzenden des Rassegeflügelzuchtvereins Gronau 1921 (RGZV Gronau). Stadtrat Frank ging in seiner Rede auf die lange Tradition der Kleintierzucht in Deutschland ein, deren Verband Deutscher Rassegeflügelzüchter (DBRG) bereits 1881 gegründet wurde. Im DBRG sind bundesweit 300 000 Menschen organisiert. Bei der Zucht gehe es darum, gewünschte Erbanlagen zu festigen, vorhandene Rassen in ihrem Bestand zu erhalten. Heute gebe es 1000 Rassen, darunter zirka 170 Hühner- und 250 Taubenrassen mit verschiedenen Zeichnungs- und Farbvarianten. Stolz führten die Besitzer die Besucher durch die Schau, informierten über Besonderheiten ihrer Prachtexemplare. Für Aufsehen sorgten zwei indische Laufenten von Isabell Philippi (9). In Indien vertilgen sie auf den Reisfeldern und hierzulande in Gewächshäusern die unerwünschten Nacktschnecken. Zu sehen waren neben dem Entenpärchen auch 60 Groß- und 40 Zwerghühner und 240 Tauben. Bei den Großhühnern zeigte Anastasia Philippi (7) ihre acht Araucana Hühner. In der Sonderschau präsentierten Gronauer und befreundete Züchter aus dem Rhein-Main-Neckar-Raum 40 Rheinländer Hühner. Unter den 40 Zwerghühnern stachen fünf Exemplare des japanischen Kurzbeinhuhns (HABO) und federfüßige Zwerghühner hervor. Albert Arnold, der mit 70 Lenzen ältester aktiver Aussteller des RGZV Gronau ist und seit 1947 Hühner und Tauben züchtet, zeigte seine aus England stammenden New Hampshire Zwerghühner. Bei den Tauben bliesen sich die „Hessischen Kröpfer“ von Willi Kroh, dem Kassierer des RGZV Gronau auf. Die dicken Strassertauben von Karl Lenz waren früher oft auf Bauerhöfen beheimatet. Züchter Lothar Reifschneider zeigte seine Prachtexemplare der Rassen „Deutsche Modeneser“ und „Arabische Trommeltauben“, die aus Saudi-Arabien stammen. Ihren Namen verdanken die Tauben, die nicht gurrren, ihrer monotonen, trommelnden Stimme. Jungzüchter Beendikt Kroh zeigte mit seinen „Voorburger Schildkröpfer“ eine holländisiche Taubenrasse, deren Kennzeichen ein Blaswerk ist. „Es funktioniert nur, wenn sich der Züchter ausgiebig mit seinen Tieren beschäftigt“, merkte Ausstellungsleiter Rüdiger Gutmann an.