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Stromausfall nach Brand im Umspannwerk – Im Stadtteil Gronau und in Niederdorfelen gingen für fast eine Stunde alle Lichter aus

Bad Vilbel / Niederdorfelden. Nach einem Schwelbrand im E.on-Umspannwerk in Maintaler Stadtteil Bischofsheim kam es am Mittwoch der vergangenen Woche auch in Gronau und in Niederdorfelden zu einem Ausfall der Stromversorgung, erklärte E.on-Pressesprecher Günther-Michael Birmes auf Anfrage. Bei Wartungsarbeiten kam es zu einem Kurzschluss. Ein Mitarbeiter wurde leicht verletzt. Im Umspannwerk entstand ein Schwelbrand mit Rauchentwicklung, der von der Feuerwehr eingedämmt wurde. Der Sachschaden könne noch nicht beziffert werden, die genau Ursache für die Störung werde noch untersucht.

Nach Angaben von E.on Mitte konnte die Versorgung zunächst gegen 8.13 Uhr wieder sichergestellt werden. Um 9 Uhr gab es beim Abrücken der Einsatzkräfte aus noch ungeklärter Ursache einen weiteren Kurzschluss im Keller des Umspannwerkes. Das gesamte Gebäude war stark verraucht. So kam es zu einem erneuten Ausfall der Stromversorgung. Betroffen waren insgesamt etwa 30 000 Einwohner in der Region Bischofsheim, in Hochstadt, Niederdorfelden, Gronau und Wachenbuchen. Durch Netzumschaltungen auf das Umspannwerk Dörnigheim habe die Versorgung der Kunden Zug um Zug bis 10.03 Uhr wieder sichergestellt werden können, so Birmes.

Ebenfalls vorige Woche legte der Friedberger Energieversorger Ovag (Oberhessische Versorgungsbetriebe AG) einen Bericht vor, wonach das Unternehmen „absolute Spitze“ in Sachen Versorgungssicherheit der Bevölkerung sei. Lediglich viereinhalb Minuten habe im vergangenen Jahr die Nichtverfügbarkeit des Stromnetzes infolge von Störungen oder Schäden betragen. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt habe im Jahr 2008 bei 20,9 Ausfallminuten gelegen, bei einem Nachbar der Ovag Netz AG immerhin noch bei elf Minuten.

Für E.on Mitte legte Pressesprecher Birmes folgende Zahlen vor: Die durchschnittliche Ausfallzeit durch Störungen in Minuten pro Kunde und Jahr betrage etwa 15 Minuten, aufgeteilt auf Mittelspannung (zehn Minuten) und Niederspannung (fünf Minuten).

Noch deutlicher sei der Qualitätsunterschied im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, so die Ovag. So waren die Netze in den Niederlanden rund 33 Minuten nicht verfügbar, in Österreich betrug die durchschnittliche Unterbrechung mehr als eine Dreiviertelstunde.

„Dieser Erfolg hat seine Gründe und seine Berechtigung“, waren sich die Ovag-Vorstände Rainer Schwarz und Rolf Gnadl bei einer Begehung von Stromanlagen des Unternehmens einig. (dd)