Drei Schüler des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) traten mit zwei Projekten beim „Jugend forscht“-Regionalwettbewerb im Senckenberg Museum an und erzielten in den Fachbereichen Biologie und Physik jeweils den ersten Platz. Dadurch werden beide Projekte beim Landeswettbewerb bei der Firma Merck in Darmstadt präsentiert, freut sich Schulleiterin Claudia Kamm über den klasse Erfolg.
Bad Vilbel/Frankfurt. Franziska Laing und Valerian Klein konnten mit ihrem MINOS-Projekt zur „Merkfähigkeit In Neuartigen Orientierungs Situationen“ die hochkarätige Jury im Fachgebiet Biologie überzeugen. „Männer können sich besser orientieren als Frauen“ lautet eine weit verbreitete These, der die jungen Forscher nachspürten. Herauszufinden, ob diese Aussage auch schon im Jugendalter zutrifft und ob sich die Orientierungsfähigkeit in der Jugend entwickelt, war das Ziel des Projekts. Die beiden GBG-Schüler benutzten ein Labyrinth mit zweidimensionalem Lösungsweg, das die Probanden, nachdem sie einen Fragebogen ausgefüllt hatten, mit einem Stift der Hand durchliefen und danach den Lösungsweg aufzeichnen mussten. Anhand der gesammelten Daten wurden dann die Lern- sowie die Merkfähigkeit der Probanden in dem Versuch untersucht, um so Rückschlüsse auf die Orientierungsfähigkeit ziehen zu können. Es ergab sich kein signifikanter Vorteil von männlichen Probanden in Bezug auf die Orientierungsfähigkeit. Trotzdem schätzten sich männliche Probanden signifikant besser ein. Ältere Probanden, egal welchen Geschlechts, schnitten hingegen signifikant besser ab, als jüngere. Betreut wird das MINOS-Projekt von einem Lehrkräfteteam des Georg-Büchner Gymnasiums, bestehend aus Dr. Kirstin Werner, Marc Grahmann und Andreas Pollner.
In der Kategorie Biologie erhielt noch eine weitere Teilnehmergruppe den ersten Platz, so dass beide Teams am Landeswettbewerb in Darmstadt teilnehmen können. In der Biologie gab es in diesem Jahr jedoch sehr viele hochwertige Projekte, so dass der geteilte Sieg doppelt so hoch einzuschätzen ist, betont Rektorin Kramm.
Ein weiterer GBG-Schüler, Martin Marcks, der von seinem Vater betreut wurde, erreichte mit dem Projekt Computersimulation des Mpemba-Effekts den ersten Platz im Fachgebiet Physik. Heißes Wasser soll schneller gefrieren als kaltes? Dieses Phänomen nennt man den Mpemba-Effekt. Bisherige Projekte vermuteten, dass dieser Effekt durch Strömungen hervorgerufen und durch Dichteunterschiede ausgelöst würde. Martin Marcks konnte mit Hilfe von Differentialgleichungen ein Computerprogramm erstellen, das die mathematische Beschreibung und wissenschaftliche Untersuchung des Phänomens erlaubt. Nach einer gründlichen Analyse unter Änderung spezifischer Bedingungen, konnte der GBG-Schüler die ursprüngliche Vermutung widerlegen, da der Mpemba-Effekt in der Simulation nicht auftritt. So muss nun weiter nach Erklärungen gesucht werden, die dieses Phänomen erklären können. Vielleicht liefert sogar das Computerprogramm einen Hinweis, der dann in einem Versuchsdesign bestätigt werden kann.
Die GBG-Schulgemeinde gratuliert den Gewinnern und wünscht ihnen viel Erfolg beim Landeswettbewerb in Darmstadt. (sam)