Karben. Millimetergenau maßen die Bauarbeiter die Öffnung aus, bevor sie die glänzenden Steine verlegten. Pünktlich zur offiziellen Wiedereröffnung der Ortsdurchfahrt Groß-Karben wurden die Stolpersteinen zur Erinnerung an im Nationalsozialismus verfolgten Juden ins Pflaster eingefügt.
„Wir freuen uns sehr, dass die Steine in der neuen Umgebung jetzt noch besser zur Geltung kommen“, sagte Stolperstein-Initiator Hartmut Polzer. Dafür sorgte auch der neue Glanz. Polzer und seine Frau Irma Mattner hatten die Zeit der Straßensanierung genutzt, um das Messing vom dunkelgrauen Schleier zu befreien (diese Zeitung berichtete). Während der Bauarbeiten in der Heldenberger Straße mussten 31 der 61 Karbener Stolpersteine samt der „Stolperschwelle“ zur Synagoge vorübergehend entfernt werden.
„Dass uns in den vergangenen Wochen viele Karbener angesprochen und gefragt haben, ob und wann die Stolpersteine wieder zurück an den bisherigen Platz kommen, hat uns etwas überrascht, aber natürlich auch gefreut“, sagte Polzer.
Ihr Projekt haben Polzer und Mattner von der ersten Verlegung bis zur Neueinsetzung begleitet. So hatte Polzer die Baufirma bis zum Schluss angeleitet. Um ganz sicher gehen zu können, dass jeder Millimeter passt. (jkö)