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Stöhr: Keine Linde, kein Ahorn fällt – Uwe Wittstock: „Wir protestieren energisch gegen diese erneute Verletzung des Naturschutzes im Bereich der Amiwiese“

Bad Vilbel. „Es ist uns zu Ohren gekommen, dass mehrere Bäume (zwei Linden, ein Ahorn) am Übergang der jetzigen Carl-Schurz-Straße zur Planstraße A in den nächsten Tagen gefällt werden sollen. Wir protestieren energisch gegen diese erneute Verletzung des Naturschutzes im Bereich der Amiwiese. Diese Bäume sind nach unseren Unterlagen im Bebauungsplan zum ,Taunusblick’ standortgenau eingetragen und als zu erhaltende Bäume festgesetzt. Bitte klären Sie uns darüber auf, ob die Stadt sich an den von der SVV beschlossenen Bebauungsplan halten oder bei den Bauarbeiten (mit Blick auf die Bäume oder sogar darüber hinaus) nach ihrem Gutdünken vorgehen will“, formulierte Uwe Wittstock, Sprecher der Bürgerinitiative „Rettet die Amiwiese“ in einem auch der Presse zugestellten Brief an Rathauschef Dr. Thomas Stöhr.

Es bestehe ein Grundsatz bei der Stadt Bad Vilbel, dass keine unnötigen Entfernungen von Bäumen im öffentlichen Raum erfolgen. Wie die Beispiele des neuen Auwalds in Gronau, die Niddarenaturierungen und auch das von unabhängigen Experten gelobte Engagement im Stadtwald zeigten, werde eher für einen Baum-Zuwachs in Bad Vilbel gesorgt, betonte der Bürgermeister in seiner Stellungsnahme. Natürlich aber müsse eine Stadt einen demokratisch zustande gekommenen Bebauungsplan umsetzen, entsprechende Erschließungsmaßnahmen durchführen und in diesem Rahmen auch die Verkehrssicherungspflicht beachten, ergänzte Dr. Stöhr. Letztlich komme die Umsetzung des Baugebietes „Taunusblick“ der Infrastruktur des gesamten Heilsbergs zu Gute. „Laut Mitteilung unseres Fachdienstes Tiefbau steht ein Baum genau in der Straßen-/Gehwegstrasse des Baugebietes, so dass eine Entfernung sicherlich nachvollziehbar erfolgen muss, und ein anderer Baum (Roteiche; keine Linde oder Ahorn) steht so, dass bei den notwendigen Auskofferungsarbeiten die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet ist, so dass nach Einschätzung eines Baumgutachters wegen der Verkehrssicherheit eine Fällung erfolgen muss“, antwortet der Rathauschef. Stöhr nimmt an, dass gewiss niemand gegen die Entfernung eines nicht mehr standsicheren Baums sein könne, „da ja dadurch Gefahren für Mensch, Tier und Sachen ausgehen“. Eine weitere Baumfällung sei dem Fachdienst nicht bekannt. „Zur Sicherheit habe ich den zuständigen Fachdienst Tiefbau aber gebeten, dass nur die nötigen Maßnahmen durchgeführt werden sollen“, betonte der Bürgermeister. (sam)