Lautsprecher muss Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr oft sein. Zu seinem 50. Geburtstag am vergangenen Sonntag will er deshalb gar nichts sagen. Doch Weggefährten haben Anekdoten parat.
Bad Vilbel. Eines ist unbestritten: Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) ist ein Arbeitstier. Bei ihm fällt Freitagnachmittags nicht der Stift auf den Tisch und er verabschiedet sich ins Wochenende. Stattdessen besucht er am Wochenende auch noch kleine Vereinsfeste, stattet Altersjubilaren einen Besuch ab.
„Hoffentlich kann er seinen Festtag im Kreise seiner Familie und mit Freunden genießen, ohne schon wieder Termine für die Stadt übernehmen zu müssen“, bringt es FDP-Fraktionschef Jörg-Uwe Hahn dann auch auf den Punkt. Und er ergänzt: „Ich wünsche ihm künftig noch mehr die Altersweisheit, dass man vieles gar nicht immer selbst machen muss. Gerade er hat viele vertrauensvolle Kollegen im Rathaus und auch in der Politik.“
Trotzdem hat Stöhr noch Hobbies, auch wenn diese oft zu kurz kommen. So verbindet ihn die Tanzleidenschaft mit der CDU-Fraktionsvorsitzenden Irene Utter: „Thomas Stöhr ist ein hervorragender Tänzer. In seiner Jugend hat er sogar Turniertanz betrieben. Mit meinem Mann besuche ich regelmäßig einen Tanzkreis in Karben, dort treffen wir uns von Zeit zu Zeit. Da ich schon Gelegenheit hatte, mit ihm zu tanzen, kann ich mit Überzeugung versichern: Er hat nicht nur in der Politik, sondern auch beim Tanzen absolute Führungsqualitäten.“
Lustig, kompetent …
Gemessen wird Stöhr allerdings mehr an seinen beruflichen Leistungen im Chefsessel des Bad Vilbeler Rathauses. Und dort bescheinigt ihm sogar die Opposition herausragende Fähigkeiten. SPD-Fraktionschef Christian Kühl dazu: „Ich habe Herrn Stöhr als jemanden kennengelernt, der stets ein offenes Ohr für die Belange der Bürger hat, auch wenn diese anderer Meinung sind als er. Persönlich habe ich ihn als sehr sympathischen und lustigen Menschen kennengelernt.“
Auch CDU-Parteichef Tobias Utter bewundert seinen unermüdlichen Einsatz: „Er ist fleißig, kompetent und verlässlich. In seiner Funktion als stellvertretender Präsident des Hessischen Städte- und Gemeindebundes setzt er sich mit seinem großen Fachwissen für die Kommunen ein.“ Die Kraft dafür gebe ihm auch sein christlicher Glaube und ein festes Wertegerüst, sagt der Präses der Evangelischen Kirchen Hessen-Nassau im Dekanat Wetterau.
Das wirke sich auch direkt auf die Stadt aus, wie Irene Utter attestiert: „Geduldig beantwortet er alle Fragen der Fraktionsmitglieder. Er ist ein erstklassiger Kämmerer und hat den städtischen Haushalt auch in schwierigen Zeiten im Griff.“
Laut Jörg-Uwe Hahn ist Thomas Stöhr „ein sehr präziser Jurist, er ist immer und insbesondere bei finanziellen Fragen top im Thema. Zu Recht hat er persönlich von unseren Mitbürgern ein so gutes Votum erhalten.“
Raimo Biere, Fraktionschef der Freien Wähler, schätzt Stöhrs Leistung ebenfalls: „Ihr Einsatz geht sehr oft über das normale Maß hinaus. Sie versehen Ihr Amt mit viel Freude, das kommt auch so rüber. Und bei Meinungsverschiedenheiten konnten wir immer gut und fair auf eine Lösung hinarbeiten. Diese traten zwischen uns ja eher selten auf. Wobei es dann halt auch mal richtig gerappelt hat. Aber das gehört ja wohl in der Politik dazu.“
Krisen überwunden
„Ich bin mir sehr sicher, dass Herr Stöhr gerne Bürgermeister dieser Stadt ist. Und wenn man dreimal im ersten Wahlgang gewählt wird, kann man stolz darauf sein“, schließt sich SPD-Sprecher Kühl noch einmal an. Und er erinnert sich an Begebenheiten, die Stöhrs diplomatische Wortwahl hervorheben: „Am Anfang meiner Tätigkeit als Ortsvorsteher hat er immer gesagt: ,Herr Kühl: Sie wissen ja, dass ich sie sehr schätze, aber……!’ Dieser Satz kam schon lange nicht mehr. Ich hoffe, dass ich mir da keine allzu großen Gedanken machen muss.“
Markige Worte findet Stadtrat Klaus Minkel (CDU): „Die Direktwahl begünstigt laute Dummschwätzer. Stille, kompetente Schaffer haben es schwer. Das Urteilsvermögen der Bad Vilbeler ließ sich aber nicht blenden. Jede Wahl entschied Thomas Stöhr für sich mit großem Vorsprung. Ein Amt ist auch stets äußere Fassade. Nur von innen kennt man alle Sorgen, Nöte und schlaflose Nächte. Thomas Stöhr hat mit bewundernswerter Zähigkeit und Durchhaltevermögen schwere Krisen überstanden, aus denen am Ende schöne Erfolge erwuchsen.“