Karben. In Okarben hat sie sich bewährt. In beide Fahrtrichtungen registriert eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage das gefahrene Tempo und hält die Temposünder fest.
Eine solche Anlage wünschen sich die Stadtverordneten auch für den Knoten 0 in Kloppenheim. Der Magistrat hat auf einen Antrag der Grünenfraktion eher vorsichtig reagiert.
Wer oft auf der B 3 in Richtung Frankfurt fährt, dem wird es ausgangs der scharfen Kurve in Kloppenheim schon aufgefallen sein: Häufig ist die Leitplanke verbeult. Immer wieder wird sie repariert, aber es dauert nicht lange, da ist das Blech wieder verbogen. Offenbar infolge überhöhter Geschwindigkeit oder Lenkfehlern geraten immer wieder Autofahrerinnen und Autofahrer in der scharfen Linkskurve aus der Spur und prallen gegen die Leitplanke. In der Gegenrichtung aus Frankfurt bzw. Bad Vilbel kommend ist schon mal die Verkehrsinsel über- und die Ampel umgefahren worden. Oder ein Fahrzeug landete, wie ausgangs des vergangenen Jahres, auf dem Acker.
Gefühlt ist der Knoten am Abzweig zur Landesstraße 3205 nach Petterweil und Bad Homburg ein Unfallschwerpunkt. Dieses Gefühl ist bei vielen durch den schweren Unfall an Heiligabend noch verstärkt worden.
Zur jüngsten Sitzungsrunde haben die Grünen nun einen Antrag formuliert, mit dem sie den Magistrat bitten zu prüfen, ob an der Einmündung eine stationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage installiert werden könnte. Ohne sie zu erwähnen, haben die Grünen offenbar die Anlage im Sinn, die an der Bundesstraße 3 in Okarben steht und sich schon seit vielen Jahren die Autofahrerinnen und Autofahrer bei ihrer Fahrt von und nach Friedberg bzw. Karben ausbremst. Die Stadt hat diese Anlage von den übergeordneten Behörden seinerzeit auch mit dem Argument genehmigt bekommen, weil dort Kinder vom Straßberg auf ihrem Weg in die Grundschule im Ortskern die viel befahrene Bundesstraße überqueren mussten. Zudem befand sich auf dem Straßberg noch eine Kindertagesstätte.
Anlage würde
170 000 Euro kosten
Und wie ist es am Knoten 0 in Kloppenheim? Hier ist freies Feld, Fußgänger sind weit und breit nicht zu sehen. Doch allein die Anzahl der Unfälle könnte ein Hinweis darauf sein, »dass die vorgeschriebenen 60 km/h zumeist nicht eingehalten werden«, wie die Grünen in ihrem Prüfantrag formuliert haben.
Nachdem Birgit Scharnagl den Antrag in der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Infrastruktur eingebracht hatte, antwortete der Bürgermeister namens des Magistrats, eine solche Anlage würde zu beiden Seiten ungefähr 170 000 Euro kosten. »Der Magistrat steht dem Antrag nicht ablehnend gegenüber.« Jedoch könne die Stadt dies nicht alleine entscheiden. Der Regionale Verkehrsdienst Wetterau und Hessen Mobil müssten gefragt werden. »Wir messen an dieser Stelle jedoch häufiger mobil. Die Zahl der Übertretungen ist mit sieben Prozent nicht besonders hoch«, gab Guido Rahn zu bedenken. »Da haben wir ganz andere Stellen, da gibt es 25 Prozent Überschreitungen, etwa an der Straße nach Heldenbergen in Höhe des Wald-Trimmpfades.
Da der Antrag auf eine stationäre Anlage jedoch einstimmig verabschiedet worden ist, muss sich die Stadtverwaltung nun mit dem Regionalen Verkehrsdienst und Hessen Mobil in Verbindung setzen. Würde von dort bestätigt, dass der Knoten 0 als Unfallschwerpunkt eingestuft wird, würde laut Rahn das Geld dafür in den Haushalt 2023 eingestellt.
Von Holger Pegelow