Karben. Einfach, schnell und unkompliziert, das gilt für das Karbener Corona-Testzentrum im Bürgerzentrum. Alle fünf Minuten werden hier bei jeweils vier Bürgern kostenfrei professionelle Antigen-Schnelltests vogenommen. Die Karbener begrüßten das von den Apotheken und der Stadt eröffnete stationäre Test-Zentrum.
Die Nachfrage nach Testterminen ist groß. Bereits kurz nach der Öffnung bildet sich eine Warteschlange auf der Terrasse vor dem Eingang an der Rückseite des Bürgerzentrums. Alle Wartenden halten diszipliniert Abstand zueinander und tragen FFP2-Masken. Alle haben vorab einen Termin im Internet auf der städtischen Homepage gebucht, um Gewissheit darüber zu bekommen, ob sie sich unwissentlich mit SARS-CoV-2 angesteckt haben.
Zu ihnen gehören Karola und Hans Weiler. »Der Test ist easy. Wir haben bereits einen Corona-Test mittels Rachenabstrich gemacht, der Schnelltest in der Nase war angenehmer«, urteilt die Klein-Kärberin. »Wir haben uns in der letzten Woche problemlos per Mail angemeldet. Ich finde es gut, dass ein Testzentrum an so zentraler Stelle eingerichtet wurde. Das hätte früher sein können«, sagt Hans Weiler. Zufällig an der Warteschlange vorbeigekommen sind Birgit und Ralf Firle.
Das Ehepaar aus Klein-Karben scannt den QR-Code auf ihrem Handy ein und meldet sich für Samstag zum Testen an. »Achten Sie beim Anmelden darauf, dass Sie einen Termin immer nur für eine Person buchen können«, ruft ihnen eine Wartende zu, die mit Mann und Tochter gekommen ist. Die Firles bedanken sich für den Hinweis. Sie erzählt: »Wir bekommen am Samstag Besuch von Freunden aus Frankfurt. Die lassen sich vorher extra testen. Wir wollen aus Solidarität und Sicherheit auch vorher einen Test machen.«
Sicherheit vor der Impfung
»Tests und Impfungen sind in Pandemiezeiten wichtig. Ich finde es gut, dass die Bürger beides nutzen, um sich und andere zu schützen«, sagt Ralf Firle. Zu den Wartenden gehört auch Stefan Schneider aus Okarben: »Ich werde morgen im BFW, wo ich eine Umschulung mache, geimpft. Deshalb lasse ich heute testen, ob ich mich mit SARS-CoV-2 angesteckt habe.«
Trotz des großen Andrangs verlaufen Anmeldung und anschließende Tests in einer der drei Kabinen zügig. Die beiden Apotheker Susanne und Dr. Jürgen Krill sind ein eingespieltes Team. Sie haben bereits zuvor zahlreiche Karbener im mobilen Testzentrum getestet. Susanne Krill überprüft, ob die Testperson sich ordnungsgemäß angemeldet und alle erforderlichen Daten angegeben hat. Danach geht es weiter zu einer der drei freien Kabinen.
Hier wartet eine medizinische Angestellte auf Armin Sann aus Okarben. »Ich habe mich bereits in der letzten Woche in der Markt-Apotheke testen lassen. Ich lasse mich testen, weil das wichtig ist. So weiß ich, ob ich eine Infektion habe oder nicht«, sagt er und setzt sich auf den Stuhl. Der Abstrich in der Nase dauert beim Antigen-Schnelltest gerade einmal eine Minute. Die Fachfrau entnimmt in jedem Nasenloch einen Abstrich. Dafür führt sie das »Wattestäbchen« jeweils rund zweieinhalb Zentimeter tief in die Nase ein. Beim Antigen-Schnelltest wird nicht wie beim klassischen Labortest das Erbmaterial des Virus nachgewiesen, sondern Eiweißfragmente (Proteine) aus der Hülle des Virus.
Ergebnis in 15 Minuten
Die medizinische Fachangestellte gibt den Abstrich für eine Minute in ein Röhrchen mit Puffer-Flüssigkeit und tröpfelt dann die Patientenprobe auf einen Teststreifen. »Nach 15 Minuten liegt das Testergebnis vor«, erklärt sie.
Es sei alles okay, wenn die rote Markierung auf »C« in der Kontrollzone steht. Zwar sei das Ergebnis bei den Antigen-Schnelltests nicht so zuverlässig wie bei einem klassischen Labortest. Beide haben aber das gleiche Ziel: Eine Infektion feststellen, um anschließend die Erkrankten zu isolieren und entsprechend zu behandeln.
»Eine Viertelstunde nach der Probennahme erhalten die Testpersonen das Ergebnis per E-Mail. Für die auf den Test folgenden 24 Stunden gilt der Getestete bei einem negativen Ergebnis frei von Covid-19«, erklärt Dr. Kill. Bei einem positiven Ergebnis müsse der Getestete umgehend in Quarantäne. Das Gesundheitsamt werde dann die Menschen, die positiv getestet wurden, kontaktieren und einen PCR-Test veranlassen. Von Christine Fauerbach