Karben. Die Idee von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) aus einem Antrag der Grünen, der sicherlich von der Mehrheit des Parlamentes abgelehnt worden wäre, ein Sammelaufruf zu machen, endete mit einem unerwarteten Ergebnis.
Während der Haushaltsberatungen hatte die Grünen-Fraktion den Antrag eingebracht, dem Frauen-Notruf Wetterau für die »Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung im Wetteraukreis« 600 Euro Unterstützung zukommen zu lassen. Dieser Antrag war schon in den Beratungen im Finanzausschuss auf große Skepsis gestoßen. Die Einwände drehten sich dabei jedoch nicht um die Hilfe für Vergewaltigungsopfer, sondern generell um die Unterstützung von Vereinen.
Doch die Grünen beharrten auf ihrem Antrag. Zu schlimm seien die Folgen von Vergewaltigungen. Um den Grünen in den Haushaltsberatungen eine absehbare Abstimmungsniederlagen zu ersparen, machte Bürgermeister Rahn den Vorschlag, die Grünen mögen ihren Antrag in einen Spendenaufruf zugunsten des Frauen-Notrufs umwandeln. Gesagt, getan.
In der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung Ende vergangener Woche zogen sie ihren Antrag auf zusätzliche Unterstützung des Frauen-Notrufs zurück und riefen stattdessen zu einer Spendenaktion unter den Stadtverordneten auf. Und das mit Erfolg, denn statt der 600 Euro kamen mit der Sammelaktion unter den Kommunalpolitikern nun 830 Euro zusammen. Der Verkündung dieses Ergebnisses folgte Applaus. (jwn)
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