Karben. Das war’s dann wohl mit Frohsinn in den Karbener Amtsstuben: Zum zweiten Mal in Folge sagen die Karnevalsvereine den rosenmontäglichen Sturm aufs Rathaus ab – das dauerhafte Aus für diese Veranstaltung. Bürgermeister Roland Schulz (SPD) und sein Nachfolger Guido Rahn (CDU) bleiben also in Freiheit.
Nein, den Frohsinn haben die Karbener natürlich nicht verlernt. Auch der jahrelange Polit-Stunk scheint nicht Grund dafür zu sein, warum sich die Verteidiger der Feierlaune nicht mehr in die Amtsstuben trauen. „Wir schaffen das alleine nicht mehr“, sagt Gerhard Radgen, Oberfassenachter des Obst- und Gartenbauvereins Klein-Karben (OGV). Wie schon im vergangenen Jahr hat der OGV die traditionelle Erstürmung des Rathauses deshalb abgesagt. „Das ist einfach ein Problem der Kapazitäten.“ Mehr als 15 Jahre lang legten die Narren in Karben die Regierenden in Ketten. Zuletzt hatte der OGV das alleine organisiert und geleitet – im vergangenen Jahr aber bereits schon einmal die Reißleine gezogen. „Wir haben zu viel mit unseren eigenen Veranstaltungen zu tun“, erklärt OGVler Radgen, das Engagement der Mitglieder sei bereits gebunden. Mit der diesjährigen Absage, davon ist Radgen überzeugt, werde die Rathausstürmung zu Grabe getragen.
„Das hat sich überlebt.“ Großes Verständnis für die Entscheidung der Kollegen hat Martina Madel, karnevalistisches Urgestein der SKG Okarben. „Das wurde ja immer mehr zu einer Kinderveranstaltung, und im Saal hat sich niemand mehr für die Darbietungen interessiert.“ (den)