Die Anwürfe von Pfarrer Dr. Klaus Neumann in punkto Neue Mitte sorgen für Ärger und Unverständnis:
Da traute ich doch heute nicht meinen Augen, als ich die Äußerungen des evangelischen Pfarrers, Klaus Neumeier, las:
Der Gottesmann kritisiert, dass offenbar so manche Bürger ein „Gesamtkonzept für die Kernstadt“ vermissen. Ja hat er denn die ausführlichen Diskussionen der letzten drei Jahre verschlafen, in denen die Fragen der städtebaulichen Entwicklung der Bad Vilbeler Innenstadt intensiv abgewogen wurden, beginnend mit der Erörterung in hunderten von Gesprächen des „Neuen Leitbildes 2020 – Perspektiven für Bad Vilbel“ und deren Verabschiedung im Stadtparlament? Hier wurde, wie sonst wohl kaum bisher in einer Stadt, ein Gesamtkonzept für die Zukunft Bad Vilbels in allen seinen Facetten – von Wohnen, Arbeiten, Verkehr, Einkaufen, Freizeit und Kultur – entwickelt, das u. a. ausdrücklich vom Städte- und Gemeindebund als zukunftsweisend gewürdigt wurde.
Auf der Basis dieses Gesamtkonzepts wurde dann – nachdem übrigens eine Anzahl von anderen eingereichten und unzureichenden Architekturkonzepten verworfen wurde – die Planung der „Neuen Mitte“ gemeinsam mit dem ausgewiesenen Stadtplaner, Prof. Angerer, in München entwickelt. Auch hier steht die dringend erforderliche „Revitalisierung der Bad Vilbeler Innenstadt“ unter dem Aspekt einer zukunftsweisenden Gesamtperspektive: Bildung eines attraktiven Marktplatzes mit den auch von den ansässigen Gewerbetreibenden einmütig geforderten Frequenz bringenden Geschäften, Schaffung von ausreichenden Parkflächen für die Kundschaft in Sichtweite und dazwischen Realisierung eines „Highlights“ mit öffentlichen Funktionen für Bildung, Kultur und Freizeit, der über der Nidda schwebenden Mediathek.
Zusätzlich wird sogar noch die bisher allenfalls als „Abflusskanal“ wahrnehmbare Nidda wieder in eine nachhaltig gestaltete Flusslandschaft verwandelt, wie es ebenfalls das Leitbild fordert. Dabei kann man in der Tat sagen, dass die Möglichkeit der Umsetzung dieses Gesamtkonzepts jetzt ein Geschenk des Himmels ist, denn nur im Rahmen der konstruktiven Zusammenarbeit mit der Jehnerschen Stiftung ist die Stadt in der Lage Bad Vilbels Mitte umfänglich zu revitalisieren. Hätte sich doch Pfarrer Neumeier nur einmal vor seinen Äußerungen mit diesen Gedanken befasst. Es wäre ihm eine Blamage erspart geblieben.
Ich freue mich über die Fortführung des öffentlichen Dialogs in dieser so wichtigen Frage der Zukunft Bad Vilbels für seine Bürgerinnen und Bürger.
Rüdiger Wiechers,
Stadtrat für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderer