Bad Vilbel. „Ein klares Nein“ kommt von Erstem Stadtrat Jörg Frank (CDU). Der Verkehrsdezernent reagiert auf die Frage der FDP im Stadtparlament, ob die alte Trasse der Gronauer Ortszufahrt (Kreisstraße K 247) bleiben könne.
Die FDP-Fraktion wisse doch, so der Verkehrsdezernent, dass die städtische Straßenverkehrsbehörde, die CDU-Fraktionen im Stadtparlament und im Ortsbeirat Gronau sowie Ortsvorsteher Karl-Peter Schäfer (CDU) sich in der Vergangenheit sehr für die alte Trasse eingesetzt haben.
Der Wetteraukreis habe „ein für Bad Vilbel nachteiliges Planfeststellungsverfahren“ einleiten wollen. In harten Verhandlungen mit Friedberg sei ein Kompromiss erzielt worden. Da sich die alte Trasse der K 247 zwischen dem Ortseingang Gronau und der Landesstraße L 3008 „in einem beklagenswerten Zustand“ befinde, müsse sie grundlegend saniert werden, ruft der Erste Stadtrat in seiner Antwort auf den FDP-Prüfantrag in Erinnerung.
Bisher versickere das Oberflächenwasser der Fahrbahn direkt an den Straßenrändern. Da die Straße Wasserschutzgebiete durchschneide, müssten bei einer Sanierung auf einer Länge von 720 Meter etwa 3300 Quadratmeter Fläche zusätzlich versiegelt werden. Aufwändige Entwässerungssysteme wären erforderlich.
Nach einem Variantenvergleich, den das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) Gelnhausen 2005 angestellt hat, fielen dafür Kosten von 920 000 Euro an. Weitere Kosten verursache die Entschärfung der unfallträchtigen Anbindung an die L 3008 durch Maßnahmen für bessere Sicht.
Eine vom Kreis favorisierte gerade Strecke in direkter Linie aus Gronau zur L 3008 sei laut ASV für geschätzte 500 000 Euro zu haben. Diese Trassenführung verliefe außerhalb der Wasserschutzgebiete. Stadt und Ortsbeirat sehen jedoch Unfallgefahren, so Frank. Der Kompromiss bedeute, ab dem Ortsausgang die Straße direkt nach oben zu führen, zu verschwenken und dann an die L 3008 anzubinden. An der neu geplanten Anbindung gebe es keine Probleme mit der Übersichtlichkeit.
„Ungewöhnlich“ erscheinen Frank Äußerungen des Ortslandwirts Gerhard Knorr in der FNP. Denn er sei am 6. Mai 2008 in der Breitwiesenhalle dabei gewesen, als Ortsvorsteher Schäfer, Verkehrsplaner Professor Rüdiger Storost und er selbst, Frank, die Kompromissvariante vorstellten. Damals sei der optimierte Entwurf als „praktikabel und zustimmungsfähig“ angesehen worden. (bep)