Karben. Langsam tastet sich der Sattelzug an die Einmündung zur Brunnenstraße heran. Er möchte aus Richtung Rapp’s Kelterei kommend nach links abbiegen. Doch das gestaltet sich schwierig. Denn gleichzeitig möchte ein kleiner Transporter von der Brunnenstraße nach rechts einbiegen. Schließlich schwenkt der Sattelzug leicht nach rechts, der Transporter fährt über den Gehweg an den Absperrhütchen vorbei. Weit kommt der Sattelzug an diesem Dienstagmorgen aber nicht, denn nach wenigen Metern muss er bremsen. Ihm kommen einige Autos entgegen, die dem Lkw ausweichen, der gerade Material ablädt.
Es herrscht Hochbetrieb auf der Baustelle des Taunusbrunnens, der aktuell größten Baustelle der Stadt. Zahlreiche Handwerksfirmen sind sozusagen im Endspurt. Dementsprechend sieht es rund um das Gelände aus: Die Parkplätze am Jugendkulturzentrum sind voll belegt, ebenso die an den Tennisplätzen neben dem Hotel Luxstay Quellenhof.
Aber: Direkt an der Einfahrt zu Hotel und Rapp’s parkt kein einziges Fahrzeug mehr. Dafür sind gewiss nicht nur die rot-weißen Hütchen verantwortlich, sondern das konsequente Durchgreifen der Stadtpolizei. »Wir haben am Montag zehn Autos abgeschleppt«, berichtet der Fachdienstleiter der Stadtpolizei, Manuel Pena Bermudez. Drei Stunden seien zwei Stadtpolizisten im Einsatz gewesen. Denn die Zufahrt zu den Firmen in der Dögelmühle und zum Keltereibetrieb sei durch parkende Fahrzeuge blockiert gewesen. »Da die großen Fahrzeuge ungehindert abbiegen können müssen, mussten wir eingreifen«, sagt Pena gegenüber der Zeitung. Schon in der Vorwoche wurden den Angaben zufolge sechs Fahrzeuge abgeschleppt.
Neben diesen Verstößen registrierte die Polizei auch, dass mitten auf der Brunnenstraße das Material abgeladen wird. »Das geht gar nicht«, betont Stadtpolizist Jörg Witzenberger, der am Dienstagmorgen mit der Baustelle in der Brunnenstraße jede Menge zu tun hatte.
Wie berichtet, sind auf dem vorderen Teil des Taunusbrunnengeländes zehn Stadthäuser gebaut worden, bei denen aktuell der Innenausbau in die Endphase geht.
»Die Firmen befinden sich im Endspurt, das muss alles bis Oktober fertig werden«, sagt Bauunternehmer Bruno Kling, der im hinteren Teil die historischen Taunusbrunnengebäude restauriert sowie die Straßen und Wege im gesamten Gelände gebaut hat. Aktuell sei man dabei, die Auffahrt neu zu machen. »Da kann leider aktuell kein Lkw hochfahren und es können keine Fahrzeuge parken«, erklärt er, warum die Fahrzeuge draußen bleiben müssen. Gemeinsam mit der Stadtpolizei wurde nach Lösungen gesucht. Und die sehen laut Bürgermeister Guido Rahn (CDU) so aus: »Die Stadtpolizei hat notwendige Absperrungen vorgenommen. Wir kontrollieren die Einhaltung der Parkregelungen.«
Zu den voll geparkten Plätzen am Jukuz und neben dem Hotel erklärt Rahn: »Der Jukuz-Besucherparkplatz steht nicht wegen der Baustelle komplett voll, sondern ist tagsüber auch durch anderweitige parkende Autos aus der Umgebung gut gefüllt.« Zudem stehe aktuell der Parkplatz vor den Tennisplätzen frei, da dieser aktuell noch der Stadt gehört. Unternehmer Kling sagt, das Ganze dauere noch rund vier Wochen. »Dann ist vieles überstanden.« (pe)