Karben. Bis zu 7000 verschiedene Gifte – wie etwa Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol und natürlich Nikotin – befinden sich in einer einzigen Zigarette. Viele davon bleiben auch erhalten, wenn die Zigarette auf dem Boden verglimmt, hinzu kommt der Filter aus schwer abbaubarem Celluloseacetat. Dennoch werden Unmengen von Kippen einfach in die Landschaft geschnickt, informiert Stadtsprecher Dominik Rinkart.
Das achtlose Wegwerfen von Zigarettenstummeln schade der Natur. Eine einzige Zigarette könne Studien zufolge bis zu 1000 Liter Wasser verunreinigen. »Kurz und knapp: Zigaretten sind im Grunde Sondermüll«, erklärt die Stadt Karben.
Das ist Grund genug für die Kommune gewesen, einen Wettbewerb zu initiieren, in dem sie aufforderte, ein Plakat zu entwerfen, das auf die Gefahren aufmerksam macht, die von Kippen ausgehen. Auf ihren Social-Media-Kanälen hatte die Stadt etliche Entwürfe veröffentlicht, und die Nutzer konnten abstimmen.
»Wir haben eine Gewinnerin. Mit 45 Prozent der Stimmen hat Nadine Greiter mit ihrem Plakat den Wettbewerb ›Karben ohne Kippen‹ gewonnen«, informiert die Stadt.
Ihr Entwurf werde nun als Schild produziert und an einer markanten Stelle im Stadtgebiet aufgestellt. Dort solle es eine Mahnung sein, damit nicht so viele Zigarettenstummel in der Landschaft entsorgt werden. Nadine Greiter könne sich zudem über die Siegprämie in Höhe von 200 Euro freuen.
In ihrer jüngsten Sitzung haben die Stadtverordneten nach intensiver Debatte für eine Neufassung der Karbener Abfallsatzung gestimmt. Der antragstellenden CDU-Fraktion gehe es um »null Toleranz für Müllsünder«. In der nun vom Magistrat zu erarbeitenden Satzungsänderung soll geregelt werden, dass beispielsweise das Wegwerfen von Müll außerhalb von Müllbehältnissen, das Liegenlassen von Kippen oder auch das Unterlassen von Hundekotbeseitigung auf öffentlichen Wegen durch den Hundehalter im Regelfall mit einer Geldbuße von mindestens 250 Euro oder ersatzweise 20 nachweislich erbrachten Stunden für Reinigungsarbeiten im öffentlichen Raum belegt werden sollen.
In der Diskussion im Stadtparlament wurde angesprochen, dass die Stadt die dann neue Satzung aktiv auch auf Social Media kommunizieren solle. Dort informiert die Stadt Karben nun schon mal über die Gefahren, die von weggeworfenen Kippen ausgehen.
»Rund 175 Millionen Zigaretten werden pro Tag in Deutschland geraucht, schätzungsweise zwei Drittel der gerauchten Zigaretten werden dabei nicht in Aschenbechern entsorgt, sondern achtlos auf den Boden geschmissen. Was wie eine harmlose Aktion aussieht, ist ein ernsthaftes Umweltproblem, das schwere Folgen für die Natur haben kann«, heißt es dort.
Gemeinsam mit Kerstin Kwasniok habe die Stadt Karben daher den Plakatwettbewerb gestartet, um auf die umweltschädlichen Gefahren von falsch entsorgten Zigaretten hinzuweisen. Kwasniok sammelt schon seit vielen Jahren in ihrer Freizeit Zigarettenmüll auf und ist nicht selten schockiert über die Menge, die schon bei kurzen Spaziergängen zusammenkommt.
Zahlreiche kreative, informative und liebevolle Plakate seien eingereicht worden. Aus allen Einsendungen hat die Jury fünf Entwürfe herausgehoben. Der Siegerbeitrag wurde schließlich in einer Online-Abstimmung gefunden. Auf dem zweiten Platz landete der Beitrag von Julian Bruckert, den dritten Platz sicherte sich Pia Sommer, die dafür Prämien im Wert von 100 und 50 Euro erhalten. Damit auch Kinder am Wettbewerb teilnehmen konnten, gab es eine Sonderkategorie, in der die achtjährige Enie Ruppert ausgezeichnet wurde, die sich über 50 Euro freuen konnte.
Gemeinsam mit all den Engagierten werde es gelingen, dass weniger Kippen in Karben die Natur verschmutzen, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Sobald das Schild aufgestellt ist, werde es in einer öffentlichen Veranstaltung enthüllt. red/kai
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