Karben. Die Stadt und ihre Bürger sollen mitverdienen, wenn sich neue Windräder drehen und ihr sauberer Strom ins Netz fließt. Dafür soll das Parlament bald die Weichen stellen: Mit fünf bis 20 Prozent soll sich die Stadt an den vier bis fünf Windrädern auf der Kaicher Höhe beteiligen.
Das schlägt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) dem Stadtparlament vor. Karben will sich hier mit dem Frankfurter Energieversorger Mainova und Projektentwickler Abo-Wind aus Wiesbaden zusammentun. Zu maximal fünf Prozent solle sich die Stadt an den Windrädern beteiligen, die die Auricher Firma Enercon zusammen mit Karben und Bad Homburg westlich von Petterweil plant. Das helfe, „um insbesondere der Petterweiler Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, sich an dieser Anlage finanziell zu beteiligen“, erklärte der Bürgermeister vor den Stadtverordneten.
Rütteln an den Ausbauplänen will Rahn nicht, auch wenn SPD und Grüne im Regionalverband anderes wollen: „Hinsichtlich der Abstände der Windkraftanlagen sprechen sich die Magistratsmitglieder entgegen Planungen des Regionalverbandes für einen Abstand von 1000 Metern zur Wohnbebauungsgrenze aus.“ Rot-Grün will die Grenze auf 750 Meter absenken.
Dies schwäche den Rückhalt in der Bevölkerung für Windenergie, fürchtet Rahn. Rot-Grün will mit dem kleineren Abstand das Ziel erreichen, wonach sich auf zwei Prozent der Landesfläche in Hessen Windräder drehen können.
Karben erreiche sogar drei Prozent trotz größerer Abstände, erklärt Rahn. (den)