Karben. Die Stadt Karben will damit, dass sie ihre neueste Kita selbst betreibt, ein „Signal setzen“, dass die neuesten und modernsten Kindergärten nicht nur in die Hand freier Träger kämen. „Und sich die städtischen Kitas nur mit Anbauten und Sanierungen begnügen müssen.“ Das erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage der SPD hin. Die Kommune habe sich bewusst dafür entschieden, die derzeit im Bau befindliche Kita Am Breul in Klein-Karben, die im Winter ihren Betrieb aufnehmen soll, selbst zu führen.
Zuletzt hatte die Stadt mehrfach andere Träger ihre Kindergärten führen lassen: Beispielsweise ging der Kindergarten Niederfeld in Okarben in die Trägerschaft der evangelischen Kirche über. Die Kita in der Luisenthaler Straße im Stadtzentrum wurde dem Unternehmen „Terminal for Kids“, einer Tochter des Flughafenbetreibers Fraport, überlassen. Die Trägervielfalt bringt Eltern eine größere Bandbreite an Einrichtungen, so Rahn: „Dies bereichert das Angebot in der Stadt Karben.“
Für die Stadt hat das auch einen ganz praktischen Vorteil. Private Träger erhalten höhere Fördersätze vom Land, erklärt Rahn. Außerdem schieße beispielsweise die evangelische Kirche 15 Prozent aus eigenen Mitteln zu. Andererseits sei die interne Abrechnung mit den Privaten sehr aufwendig und binde viel Kapazität in der Verwaltung. Auch sei die „Abstimmungsarbeit“ zwischen Eltern, Stadt und Trägern groß, etwa bei Beschwerden.
Um zumindest den enormen Verwaltungsaufwand etwas zu reduzieren und auch die Zahl von Beschwerden über Abrechnungen einzudämmen, will das Rathaus eine neue Musterberechnung für die Zuschüsse an Eltern einführen.
Diese richte sich nach dem neuen Kinderförderungsgesetz (Kifög), kündigt Rahn an. Immerhin werden in den sechs nicht von der Stadt betriebenen Kitas etwa 400 Kinder betreut. (den)