Bad Vilbel. Wegen der Kosten für den laufenden Konzernumbau vermeldet der Arzneimittelhersteller Stada für das Geschäftsjahr 2010 einen deutlich geringeren Gewinn als für das Vorjahr. Dieser lag demnach bei rund 68,4 Millionen Euro, während er 2009 noch rund 100,4 Millionen Euro betragen hatte. Das ist ein Rückgang um 32 Prozent. Vorstandsvorsitzender Hartmut Retzlaff zeigte sich am Mittwoch in Bad Vilbel „angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen in für uns wichtigen Märkten und hoher einmaliger Sondereffekte“ dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. Für die beiden kommenden Geschäftsjahre erwartet Retzlaff Zuwächse bei Konzernumsatz und Gewinn.
Der Umsatz im vergangenen Jahr stieg Retzlaff zufolge um vier Prozent auf rund 1,63 Milliarden Euro, der Konzerngewinn vor Abzug der Sondereffekte um 15 Prozent auf rund 133,3 Millionen Euro. Die Kosten für den 2010 begonnenen Umbau des Konzerns bezifferte Retzlaff mit rund 64,8 Millionen Euro. Geplant sind unter anderem Personalabbau und ein Abbau einzelner Bereiche wie des Markenprodukt-Außendienstes in Italien. Im vorigen Jahr beschäftigte Stada 8 080 Mitarbeiter.
Im operativen Geschäft steuerte das Segment Generika mit rund 1,12 Milliarden Euro den größten Teil zum Konzernumsatz bei. Die Sparte Markenprodukte setzte rund 425 Millionen Euro um. Zwar stieg den Zahlen zufolge der Umsatz in Europa, in Deutschland – dem größten nationalen Markt von Stada – nahm er aber wegen Einbußen beim Generika-Geschäft um drei Prozent ab.
Auch für dieses Jahr rechnet Retzlaff mit einem Umsatzrückgang in Deutschland. Auf dem zweitwichtigsten nationalen Markt Russland wie auch für das Asien-Geschäft erwartet der Stada-Chef hingegen weitere Zugewinne.
An den langfristigen Zielen hält der Vorstand des Pharmakonzerns fest: Bis im Jahre 2014 soll der Umsatz auf rund 2,15 Milliarden Euro gesteigert und ein Gewinn von rund 215 Millionen Euro erzielt werden. (dapd/sam)