Erste deutsche Unternehmen bekommen die Krimkrise zu spüren: Für den Pharmakonzern Stada ist Russland der zweitwichtigste Markt, es musste deswegen seine Prognosen kappen. Die Aktie verlor im zweistelligen Bereich.
Bad Vilbel. Die Krimkrise hinterlässt erste Spuren in den Geschäftszahlen deutscher Unternehmen. Der hessische Pharmakonzern Stada mit seinem umfangreichen Russlandgeschäft hat am Montag seine Prognosen für 2014 gekappt. Das Unternehmen aus Bad Vilbel nannte die deutliche Abwertung des Rubel und des ukrainische Griwna sowie die Unsicherheiten über den künftigen Geschäftsverlauf als Gründe. In der Folge verlor die Aktie bis zum Abend fast 14 Prozent.
Noch Anfang März hatte der Hersteller von Nachahmer- und Selbstzahlermedikamenten für dieses Jahr einen Umsatz von 2,15 Milliarden Euro sowie einen bereinigten Gewinn von 215 Millionen Euro angepeilt. Im vergangenen Jahr waren es 2,01 Milliarden Euro Umsatz und 161 Millionen Euro Gewinn gewesen. Nunmehr erwartet der Vorstand nur noch ein „leichtes Wachstum“ bei beiden Kennzahlen, berichtet das Handelsblatt. Der Konzern erlöst laut dpa etwa jeden fünften Euro in Russland, das für Stada der zweitwichtigste Markt nach Deutschland ist. 2013 kletterte der Umsatz dort trotz eines deutlich negativen Währungseffekts um 22 Prozent auf 419 Millionen Euro. (sam)