Bad Vilbel. Mit ahnungsloser Verwunderung reagierten vergangene Woche Schüler, Lehrer und Schulleitung des Bad Vilbeler Georg-Büchner-Gymnasiums auf die Nachricht in der „Frankfurter Neuen Presse“, dass unter ihnen ein 16-jähriger Zehntklässler ist, der Sprengstoff und eine Kartoffelkanone hergestellt hat.
„Also wenn was in die Luft fliegt, ich war’s nicht“, verwahrte sich gleich ein Schüler scherzhaft. „Total geil, dass einer von uns so was hinkriegt“, meinte hingegen ein Mädchen voller Bewunderuung.
Weniger euphorisch reagierte hingegen GBG-Schulleiter Peter Troitzsch. Er wollte sich zu der Frage, ob er sich über so pfiffige Schüler freut, „lieber nicht äußern“.
Troitzsch war der Ansicht, dass die Schule sofort über die Angelegenheit informiert worden wäre. Doch auf Nachfrage erklärte der Friedberger Polizei-Pressesprecher Willi Schwarz, dass „aus Datenschutzgründen ein Kontakt zur Schule nicht hergestellt werden“ dürfe. Auch der Arbeitgeber eines Erwachsenen erhalte in einem vergleichbaren Fall keine Informationen. Dazu bestehe auch umso weniger ein Anlass, als nach dem derzeitigen Ermittlungsstand davon auszugehen sei, dass der Schüler keinerlei böse Absichten verfolgt habe. Vielmehr scheine es sich um einen „Tüftler und Bastler“ zu handeln.
„Solche Leute gibt es viele und sie hat es zu jeder Zeit gegeben, sonst hätten wir keine ordentlichen Forscher bekommen“, sagte Schwarz. Aufgabe der Polizei sei es nun, alles in ihren Ermittlungen zusammen zu tragen, was gegen, aber auch für den jungen Mann spricht.
Über das Strafmaß, das ihn erwarten könnte, macht die Polizei sich keine Gedanken: „Das ist Sache der Staatsanwaltschaft und der Justiz.“ (bep)