Langmachen muss man sich im Volleyball am Netz oft. Was vor allem für den SSC Bad Vilbel als Damendrittliga-Aufsteiger in neuer Umgebung gilt. Recken und strecken müssen sich die Verantwortlichen aber auch fernab des Volleyballnetzes.
Bad Vilbel. Wenige Wochen vor dem Start in der 3. Volleyball-Liga Süd läuft bei Aufsteiger SSC Bad Vilbel die Vorbereitung auf Hochtouren. Nach einer erfolgreichen Beachsaison, für die SSC-Damen – „Tulpen“ genannt – mit dem Hessentitel für die Pfeiffer-Zwillinge Jeannette und Jacqueline gekrönt, sind nun alle Spielerinnen voll auf das Training in der Halle fokussiert.
Dank einer Sondererlaubnis der Stadt Bad Vilbel können die Tulpen in den letzten drei Wochen der Sommerferien im Sportzentrum Nord trainieren, während parallel das neue Feld für die 3. Liga eingezeichnet wird. „Wir können uns glücklich schätzen und sind sehr dankbar, dass wir so viel Unterstützung seitens der Stadt Bad Vilbel erhalten“, betont SSC-Trainer Christoph Haase, „ohne die wäre ein Antreten in der 3. Liga nicht möglich.“
Britta Brisken, seine Kotrainerin, ergänzt: „Bis zum Rundenstart am Sonntag, 20. September, 15 Uhr, gegen die TSG Heidelberg-Rohrbach stehen nun Trainingsspiele gegen VC Wiesbaden, Mainz-Bretzenheim und Eintracht Frankfurt an. Anfang September geht’s dann nach Biedenkopf ins Trainingslager.“ Sportlich sieht sie das Team „auf einem guten Weg; wir haben in der Vorbereitung vor allem im physischen Bereich stark zugelegt. Jetzt gilt’s, dies auf dem Feld umzusetzen“.
Neben den neuen sportlichen Herausforderungen warten jedoch in der 3. Liga auch zahlreiche organisatorische und finanzielle Anforderungen, die der SSC zu stemmen hat. Die Vereinsvorsitzenden Manfred Voigt und Christoph Haase machen sich dabei vor allem wegen der finanziellen Verpflichtungen Sorgen. Die größten organisatorischen Erfordernisse sind mit dem Aufbau des neuen Feldes und der Verpflichtung zweier Schiedsrichter, die für den SSC im Schiri-Pool pfeifen, unter Dach und Fach. Das Restliche gilt es an den Heimspieltagen umzusetzen: Ballholer, 200 Sitzplätze und vieles weitere mehr.
„Das Drittligabudget inklusive Trainerkosten beträgt im Vergleich zu anderen Sportarten nur ein paar Tausend Euro – für einen kleinen Verein wie unseren SSC ist das jedoch eine hohe Hürde“, weiß Vorsitzender Voigt. „Wir können uns glücklich schätzen, dass uns unsere drei Sponsoren die Stange halten. Sie decken unter anderem die Kosten für die Spielkleidung, stellen uns unter anderem ein Auswärtsspieltagsfahrzeug zur Verfügung. Die Mehrkosten in der 3. Liga müssen wir jedoch über zusätzliche Sponsoren decken“, sagt Haase, „unsere Damen sind daher in den zurückliegenden Wochen persönlich in der Stadt Bad Vilbel unterwegs gewesen – leider noch ohne Erfolg auf der Suche nach Bandensponsoren für 400 bis 500 Euro gegen Spendenquittung.“
Sponsoren gesucht
Haase schließt daraus: „Volleyball verkauft sich scheinbar einfach schlecht, selbst bei einer attraktiven Drittligamannschaft. Sollte dies so bleiben, werden wir uns nächste Saison sehr genau überlegen müssen, selbst wenn wir sportlich den Klassenerhalt schaffen sollten, ob wir uns eine weitere Drittliga-Saison leisten können. Wir würden uns daher riesig freuen, wenn sich das eine oder andere Unternehmen doch noch dazu entscheiden könnte, uns zu unterstützen.“ (gg)