Karben. Derzeit gibt es wieder viel Dreck in der Sporthalle Petterweil. Doch nach sieben Jahren geht die lange Phase der Sanierung endlich zu Ende. Die für die Sportler wichtigsten Bereiche werden aktuell erneuert – und die Stadt wird am Ende richtig viel Geld in die Sportstätte investiert haben. Das kommt vor Ort richtig gut an.
Seit 2011 saniert die Stadt die Halle, neue Sicherheitsstandards, brandschutztechnische Mängel und Wünsche des TV Petterweil nach mehr Platz drängten. Das Projekt befindet sich jetzt im großen Finale: Bis Ende November soll die 1974 erbaute Halle rundherum fertig erneuert sein, verspricht Harald Kirch, der Technische Leiter des Kommunale Immobilienmanagements (KIM) der Stadt.
Im letzten Bauabschnitt sind Arbeiter dabei, die Duschen, Sanitärräume und Umkleiden zu erneuern. Da die Halle groß und von morgens bis spätabends stark frequentiert ist, gibt es gleich drei große Duschräume und sechs Umkleiden.
»Wir machen das nach und nach, so dass mindestens eine Dusche und zwei Umkleiden immer nutzbar bleiben«, erklärt Erster Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU), zuständig für das KIM.
PREMIERE FÜR HANDBALLER
Blauer Boden, weiße Wände, helles Licht durch die neuen Fenster und edle, silberfarbene Dusch-Armaturen mit wassersparender Start-Stopp-Automatik: Nichts erinnert in den neuen Duschräumen mehr an die alten Anlagen. »Das ist doch nicht zu vergleichen«, sagt Kirch. Statt der langen, martialisch wirkenden Waschrinnen gibt es zwei ordentlich große Waschbecken.
»Wir haben jetzt ein Gefälle im gesamten Raum«, erläutert Harald Kirch. So fließt das Wasser stets in Richtung der Abläufe ab, die direkt unterhalb der offenen Duschen liegen. Die Handballer haben bei ihren Spielen am Wochenende erstmals die neuen Duschen genutzt.
In den Umkleiden gibt es neue Farbe für die Wände, neue Sitzbänke und Kleiderhaken. Ins Auge fallen die großen, offen installierten Edelstahlrohre an den Decken. »Eine neue Abluftanlage«, erklärt der Fachmann. Frische Luft wird in die Umkleiden hineingeblasen, gebrauchte Luft im Duschenbereich abgesaugt. »Dann kann man es hier endlich wieder trocken bekommen«, sagt Stadtrat Schwaab. Bloß ein bis zwei haushaltsübliche Ventilatoren hatten bisher die nasse Luft nach draußen befördert. Was völlig unterdimensioniert war.
Ersetzt werden müssen nach 40 Jahren auch alle Heizungsleitungen. »Die alten waren einfach fertig«, sagt Harald Kirch. Zwei Mitarbeiter der Firma Becht aus Nidderau-Ostheim setzen gerade die Leitungen zum frisch eingebauten, neuen Ölbrennwertkessel ein. Der fällt etwas kleiner aus, weil im Gebäude deutlich weniger Wärme nötig ist, seit es gedämmt wurde. »Allein durch die neue Heizung sparen wir weitere 20 Prozent Energie ein«, erklärt Kirch.
In der alten Halle waren es 2010 rund 35 000 Liter, im vergangenen Jahr nur noch 17 000 Liter. Da sinken nicht nur die Kosten, »sondern das entlastet ja auch die Umwelt sehr«, betont Schwaab. Mit der neuen Hallendeckenbeleuchtung konnten auch die Stromkosten erheblich gedrückt werden.
Installiert worden ist sie 2013, als auch Sportboden, Tribüne und Fensterfront ausgetauscht wurden. Im nun letzten Bauabschnitt investiert die Stadt 370 000 Euro. So werden am Ende gut 1,95 Millionen Euro binnen sieben Jahren in die Sporthallen-Sanierung geflossen sein. Das Ergebnis: »Das ist eine schöne Halle und sie muss sich nicht hinter Neubauten verstecken«, findet Kirch. Schließlich nutzen hunderte Schüler und Sportler die Halle jede Woche, wie viele Zuschauer der Handball-Partien. (den)