Karben. Die Wirtschaftskrise beutelt offenbar den Karbener Schneidespezialisten Esab Cutting Systems. Das Unternehmen will umstrukturieren und sich offenbar von vielen Mitarbeitern trennen.
Eine „strategische Neuausrichtung“ kündigt Geschäftsführer Achim Dries per Pressemitteilung an. Vergangene Woche hatte die Geschäftsleitung ihr Konzept den Mitarbeitern und dem Betriebsrat vorgestellt. Es werde auch „Auswirkungen auf die Anzahl der Arbeitsplätze am Standort Karben haben“. Dabei sei eine Halbierung der Belegschaft von 220 auf 110 Mitarbeiter „angedacht“, bestätigt Betriebsratschefin Iris Hermsdörfer. Im Detail will sie nicht Stellung nehmen. Denn diese Woche wollten sich zunächst Betriebsrat und Geschäftsleitung zu weiteren Gesprächen zusammensetzen.
Nach Informationen aus Unternehmenskreisen ist die Zahl der Aufträge um mehr als zwei Drittel eingebrochen. Wohl deshalb plant Geschäftsführer Dries „eine deutliche Verschlankung vieler interner Prozesse“. Damit wolle man die Position von Esab als „weltweit führender Hersteller von Schneidtechnik in den kommenden Jahren ausbauen“. Dafür sei es nötig, dass sich Esab „durch konsequente Neuausrichtung auf die Bedürfnisse unserer weltweiten Kunden“ stärke.
Entwicklung, Beschaffung und Kundendienst sollen innerhalb des Esab-Konzerns mit weltweit 7200 Mitarbeitern noch enger als bisher verzahnt werden. „Dies erübrigt eine Vielzahl von Arbeitsschritten über alle Wertschöpfungsketten hinweg“, sagt Achim Dries.
Der Arbeitsplatzabbau in Karben solle „so sozialverträglich wie möglich“ geschehen. Betroffenen jedoch drücke er „schon jetzt sein Bedauern aus“, schreibt Dries.
Esab ist Weltmarktführer bei Brennschneidmaschinen und Spezialist, wenn es ums Durchtrennen von härtestem Metall geht. Esab-Schneidesysteme werden bei der Produktion von Überseefrachtern, Luxuslinern, Baukränen, Baggern oder Brückenkonstruktionen aus Stahl eingesetzt. Die Exportquote liegt bei 75 Prozent. (den)