Bad Vilbel. Mit einer Schweigeminute ehrten Besucher der SPD-Maifeier in Bad Vilbel den von den Nationalsozialisten vor 65 Jahren in Dachau ermordeten Frankfurter Gewerkschaftsvorsitzenden Martin Reck. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Bad Vilbel, Rafael Zur, sagte, auf Initiative der örtlichen Genossen sei auch für den Christen Martin Reck ein Stolperstein vor dessen Elternhaus in der Frankfurter Straße 184 in Bad Vilbel verlegt worden. „Er hat zusammen mit seinen jüdischen Mitbürgern unter dem nationalsozialistischen Terror gelitten, er wurde inhaftiert, gefoltert und ermordet.“
Zuvor hatte Kirsten Frank, Fachsekretärin im Fachbereich Gemeinden des ver.di-Landesbezirks Hessen, an die Zerschlagung der deutschen Arbeiterbewegung vor 75 Jahren, am 2. Mai 1933, erinnert. „SA- und SS-Kommandos stürmten und besetzten Gewerkschaftshäuser. Gewerkschaften, ihre Repräsentanten wie auch demokratische Parteien und Politiker gehörten zu den ersten Opfern des Naziterrors.“
Der 2. Mai 1933 sei ein erschütternder Anlass für das Gedenken an die Gewerkschafter und Sozialdemokraten, die dem Naziterror zum Opfer fielen. Und er sei ein „Tag der Besinnung über die Konsequenzen dieser schmerzlichen Erfahrung.“ An die ermordeten Gewerkschafter wurde wie in Bad Vilbel innerhalb der Maikundgebungen und am 2. Mai auf einer zentralen Veranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen und an anderen Orten erinnert. (fau)