Bad Vilbel. Der 30-er-Bus könnte, meint die Bad Vilbeler SPD, vom Sommerfahrplan 2011 an Dortelweil-West anfahren. SPD-Fraktionschef Rainer Fich sähe eine „direktere und schnellere Anbindung in das Zentrum“ der Rhein-Main-Metropole. Diese Linienführung sei für die zahlreichen Pendler aus dem bevölkerungsreichsten Stadtteil eine „exzellente Alternative“ zur S-Bahn, die über Frankfurt-West und Hauptbahnhof mit ihren „häufigen Verspätungen im Berufsverkehr“ stets für Unmut sorge.
Denkbar sei ein 30-Minutentakt, aber auch ein Schnellbus-System, das in Spitzenzeiten zwischen 6.30 und 8.30 Uhr Dortelweil-West direkt mit den Haltestellen Friedberger Warte, Fachhochschule und Konstabler Wache die Frankfurter City anbinde. Fich sieht eine Notwendigkeit auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bauarbeiten zur S-Bahn-Erweiterung. Durch die Verlängerung der Bus-Linie 30 nach Dortelweil-West erhalte dieser Stadtteil zudem eine „deutliche Attraktivitätssteigerung“.
Den 30er-Bus bis nach Dortelweil zu verlängern, hätte gravierende Nachteile, kontert Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU). Insbesondere müsste die Bedienung des alten Teils von Dortelweil durch den Vilbus aufgegeben werden. Vor zwei Jahren habe der Magistrat eine solche Möglichkeit geprüft und wegen der Nachteile verworfen.
Der Bus der Linie 30 sei, so Frank weiter, konzeptionell ein Schnellbus. Er sei deshalb nicht für die Feinverteilung geeignet, sondern sollte eine möglichst gerade Strecke mit nicht zu engen Haltestellen-Abständen bedienen. Dementsprechend wäre die einzige sinnvolle Streckenvariante zur Verlängerung der Buslinie 30 vom Bad Vilbeler Nordbahnhof über die Friedberger Straße bis zum Stadtwerke-Kreisel und wieder zurück. Um diese Strecke zu bedienen, müsste die Frankfurter Verkehrsgesellschaft zwei zusätzliche Busse betreiben. Auch müssten die für den Vilbus ausgelegten Haltestellen entlang der Friedberger Straße für die Gelenkbusse umgebaut werden. Allein für die zusätzlichen Fahrleistungen der Linie 30 zwischen Dortelweil und Nordbahnhof wäre mit Kosten von 160 000 Euro pro Jahr zu rechnen. (zlp)