Karben. Erfreulich viele Teilnehmer konnte die Karbener SPD-Vorsitzende Nora Zado laut Pressemitteilung in der letzten Woche im großen Saal des Bürgerzentrums zur ersten Mitgliederversammlung in diesem Jahr begrüßen. Und dies trotz Corona-bedingter Einschränkungen und eines schlechten Abschneidens bei der Mitte März stattgefundenen Kommunalwahl.
Aus satzungstechnischen Gründen musste die Versammlung in Form einer Präsenzveranstaltung stattfinden, damit die SPD ihren Wahlvorschlag für die Besetzung des von der Stadt angebotenen Magistratssitzes bestimmen konnte. Beworben dafür hatte sich der in Okarben wohnende und politikerfahrene Manfred Winter, der dann nach einer kurzen Vorstellungsrede ohne Gegenstimme von der Versammlung gewählt wurde.
Dann aber rückte das für die Partei enttäuschende und ernüchternde Wahlergebnis vom 14. März in den Mittelpunkt. Denn auch bei dieser Wahl konnte der Negativtrend der letzten Jahre in Karben auf kommunaler Ebene nicht gestoppt und aufgehalten werden. »Und so werden zukünftig nach dem Verlust von zwei weiteren Sitzen nur noch sechs SPD-Vertreter dem Stadtparlament angehören, deren Aufgabe es sein wird, sozialdemokratische Werte in politisches Handeln zum Wohle der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger umzusetzen«, schreibt Pressesprecher Hermann Reuther.
Bei aller Enttäuschung, und darauf wies der stellvertretende Vorsitzende Thomas Görlich hin, gab es für die Karbener SPD von den Ortsbeiratswahlen aber auch Gutes zu berichten: So wurde man in Petterweil sogar stärkste Partei und stellt, genau wie in Groß-Karben und Okarben, zukünftig zwei von fünf Ortsbeiräten. Und auch in den anderen Stadtteilen wird die SPD mit einem von fünf Sitzen vertreten sein!
Hervorzuheben und positiv herauszustellen sei laut Pressemeldung bei dieser Versammlung die faire und konstruktive Debattenkultur, die von allen Rednern, und das waren viele an diesem Abend, gepflegt wurde. Es habe keine persönlichen Angriffe und Schuldzuweisungen gegeben, auch wenn es in der Sache selbst unterschiedliche Ansichten gab. In mehreren Redebeiträgen wurde eine noch stärkere Fokussierung auf nur noch wenige Themenbereiche angemahnt. So könnte etwa bei der Bauleitplanung und bei klima- und energierelevanten Anforderungen zu städtischen Projekten, mit eigenen Inhalten und Vorschlägen ein sozialdemokratisches Profil entwickelt werden. Damit wollen sich die Sozialdemokraten zukünftig mehr vom politischen Gegner abgrenzen und für den Wähler erkennbarer werden.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt legte die Versammlung auf Vorschlag des Fraktionsvorsitzenden Görlich fest, wer von den sechs gewählten SPD-Stadtverordneten in die jeweiligen Fachausschüsse entsandt werden soll. Und dann wurden noch für die verschiedenen Gremien der städtischen Eigenbetriebe und Beteiligungen sowie einigen anderen regionalen Organisationen die jeweiligen Personalvorschläge gemacht und von der Versammlung bestätigt.
In ihrem Schlusswort bedankte sich Vorsitzende Nora Zado bei den Anwesenden für eine abwechslungsreiche und harmonische Versammlung und verband dies mit dem Hinweis und Appell, bis zur Jahreshauptversammlung im Herbst mit Vorstandsneuwahlen sich einzubringen, dabei eigene Themen zu finden und über eine Mitarbeit in den Parteigremien nachzudenken.
Und obwohl damit das Schlusswort schon gesprochen war, meldeten sich die Mitglieder Jakob Möhs, Gerald Schulze und Roderich Urban noch einmal zu Wort, um auf die aktuellen Themen Energiewende und Klimawandel aufmerksam zu machen. Sie forderten dazu auf, sich sowohl persönlich als auch gemeinsam auf kommunaler Ebene für eine rasche Umsetzung der Ziele einzusetzen und mit gutem Beispiel voranzugehen. (zlp)