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Spaß zählt vorm Siegen – Bei Sommernachtsspielen wetteifern Teilnehmer in ungewöhnlichen Disziplinen

Nidderau. Imke Feiler umfasst das Surfbrett mit beiden Händen, dann atmet sie tief durch, nimmt Anlauf und wirft sich selbst und das Brett auf eine 25 Meter lange Plane. Die Piste ist mit Seifenschaum und Wasser präpariert. Rutschen, schliddern und nass werden bleiben nicht aus. Am nächsten Tag wird die Leichtathletin der Mannschaft „Turnbeutelvergesser“ des TV Windecken die ungewöhnliche Kraftanstrengung mit Muskelkater bezahlen. Doch noch hat sie Spaß, während sie durch die Seifenlauge saust und sich bunt schillernde Luftblasen unter ihrem Gewicht in Nichts auflösen.

Helma Werner hat als ehrenamtliche Helferin viel Arbeit. Sie ist mit Schrubber und Schlauch unterwegs, um die Plane gleitfähig zu halten. 14 Mitglieder des TV Windecken haben die Spiele aufgebaut. „Das ist viel Arbeit“, bestätigt Vorsitzende Marion Eichholz. Deshalb würden die Sommernachtsspiele des Vereins auch im unregelmäßigen Turnus durchgeführt. Doch weil die Spiele den Teilnehmern so viel Spaß machen und dieses Jahr der Triathlon wegen der Restaurierung des Schwimmbades ausfällt, denke der Verein darüber nach, die Spiele auch 2012 durchzuführen.

Die Stationen werden jedes Mal modifiziert und neue Spiele hinzugenommen. Um Siege geht es bei den Sommernachtsspielen nicht, deshalb gibt es auch keine Pokale, nur Urkunden, Schaumküsse und Wurstkörbe. Feuchtfröhlich ging es beim Wassereimertransportspiel zu. Dabei muss der Teilnehmer einen gefüllten Wassereimer an den Hüften hängend zu zwei Holzbänken transportieren. Nachdem er auf die Bank gestiegen ist, gilt es, den Eimer mit Wasser ohne Zuhilfenahme der Hände in einen weiteren Eimer zu entleeren. Eine Assistentin darf mit Hilfe eines Fußes nachhelfen den Eimer zu kippen. Beim Blindenfußball müssen die Teilnehmer über ein gutes Gehör verfügen. Blind spielen zwei Mann gegeneinander Fußball, nur von anderen Mannschaftsmitgliedern durch Zurufe gelenkt. Hufeisenwerfen, Schlösser öffnen in Verbindung mit einem Parcours und Bobby-Car Rennen lassen viel Raum, um die eigene Sportlichkeit unter Beweis zu stellen. Strafrunden gilt es abzuarbeiten. Die müssen auf Gemeinschaftsskiern abgeleistet werden.