Karben. Von der Mitte des Spielfeldes ertönt ein langer Pfiff. Schon stürzen sich die Jungs in den rot-weiß gestreiften Trikots aufeinander, vor Freude lachend. Eltern strotzen vor Stolz, während sie den Jüngsten die Wasserflasche reichen. Trainer Gerold Presl ruft die Spieler der Kloppenheimer F-Jugend nach dem gewonnenen Spiel zu sich: „Das habt ihr toll gemacht, Jungs!“ Der Sieg gegen Neu-Anspach bringt die Achtjährigen ins Halbfinale um den Pokal.
522 junge Kicker im Alter von fünf bis zwölf Jahren kämpfen während des Jugendfußballturnieres des FSV Kloppenheim um den Siegerpokal. „Die jungen Spieler bekommen hier die Möglichkeit, ein ganzes Wochenende lang Spielerfahrung zu sammeln“, freut sich Mathias Weber (38), Vorsitzender der Abteilung Fußball des FSV.
Gleich drei Mannschaften treten in der F-Jugend (Jahrgänge 2001/2002) für den FSV an. „Das gibt uns auch die Möglichkeit, die Spieler aufs Feld zu stellen, die in den Rundenspielen weniger eingesetzt werden“, stimmt Trainer Gerold Presl zu.
Die 56 Mannschaften kommen nicht nur aus der Wetterau, sondern auch aus Nachbarsportkreisen. „Das Turnier wird super angenommen“, erläutert Weber. „Die Gastvereine fragen bereits nach dem nächsten Turnier, sie kommen gerne nach Kloppenheim.“ Mit der tatkräftigen Unterstützung der Eltern und Vereinsmitglieder wird das Turnier dieses Jahr bereits zum sechsten Mal ein voller Erfolg.
Die Buben des KSV Klein-Karben haben es nicht geschafft, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Co-Trainer Frank Kalbhenn kann die Trauer der Dreikäsehochs nachempfinden: „Das ist Fußball – die wollen gewinnen!“
Dass Niederlagen zum Sport gehören, weiß auch der Kloppenheimer Fußballchef Mathias Weber. „Doch es geht hier nicht um den Sieg. Gerade in der Altersklasse ist es wichtig, dass Spiel und Spaß im Vordergrund stehen. Deswegen verleihen wir nicht nur Pokale für die vier Siegermannschaften, sondern auch einen kleinen Preis an jeden der 522 Teilnehmer.“
In den Niederlagen bekommen die Heranwachsenden die eigenen Grenzen aufgezeigt. Die persönliche Enttäuschung können die Kinder dann nur schwer verbergen. Doch es muss nicht immer der eigene Sieg sein. Leon (9) und Tim (9) aus der zweiten Kloppenheimer F-Jugend-Mannschaft solidarisieren sich am Spielfeldrand mit ihrem Verein: „Wir sind eben ausgeschieden. Da halten wir jetzt zu unseren Freunden in der ersten Mannschaft!“ Mit Erfolg: Das erste F-Jugend-Team von Gastgeber Kloppenheim hält am Ende stolz den Pokal in Händen. (jkö)