Nidderau. Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt: Das Nidderauer Stadtparlament hat den Haushalt 2010 mehrheitlich genehmigt.
Es war ein langer Abend für die 34 Stadtverordneten am Donnerstag: Erst wurden in geheimer Sitzung die vier Vorschläge für die neue Stadtmitte vorgestellt. Dann musste ein neuer Stadtverordnetenvorsteher gewählt werden, denn Manfred Reuter (SPD), der das Amt seit 1989 bekleidet, war aus Gesundheitsgründen zurückgetreten. Zum neuen Vorsitzenden des Stadtparlaments wurde Gunther Reibert (SPD) einstimmig gewählt.
Schließlich galt es den Ende März vom Stadtparlament zurückgewiesen Haushalt im zweiten Anlauf zu verabschieden. Kämmerin Monika Sperzel (SPD) wies erneut ausdrücklich darauf hin, dass seitens der Verwaltung alles unternommen worden sei, um das Defizit von annähernd fünf Millionen Euro weiter zu drücken. Auch mit den Parteien habe sie in Einzelgesprächen nach weiteren Lösungen gesucht. Mit offensichtlichem Erfolg, wie sich nun herausstellte. Gemeinsam mit der FWG-Fraktion konnte sie einen Maßnahmenkatalog von 52 Sparvorschlägen präsentieren. Unter dem Strich ergibt das Einsparungen in Höhe von rund 965 100 Euro.
Ein Ergebnis, das die oppositionelle CDU so nicht anerkennen wollte. „Das ist doch linke Tasche, rechte Tasche“, hielt CDU-Sprecher Uwe Richter der Ersten Stadträtin vor. So würden Bauvorhaben für annähernd 600 000 Euro in die kommenden Jahre verschoben. Dazu komme noch eine Forderung gegenüber der Nachbarstadt Niddatal, die nach deren Ansicht längst verjährt ist und die deshalb auch nicht realisierbar sei – von Konsolidierung sei also keine Rede. Doch die Mehrheit von SPD und FWG sah dies anders und verabschiedeten den Haushalt 2010. (jwn)